Über 10.000 Ladepunkte in kommunaler Hand 06.09.19

Berlin, 6. September 2019. Stadtwerke treiben die Verkehrswende vor Ort voran. Über 10.000 öffentliche Ladepunkte und über 5.000 Ladesäulen für Elektromobilität befinden sich aktuell in kommunaler Hand. Das ist mehr als die Hälfte der bei der Bundesnetzagentur registrierten Ladepunkte – bundesweit. In einigen Metropolen betreiben Stadtwerke sogar mehr als 90 Prozent der öffentlichen Ladeinfrastruktur.

„Die Stadtwerke haben die Herausforderung angenommen, den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland voranzubringen. Sie sorgen auch dort für die notwendige Infrastruktur, wo sich private Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen zurückhalten, insbesondere im ländlichen Raum. Stadtwerke werden so zum Grundversorger der Elektromobilität und tragen zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land bei“, sagt Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Stadtwerkeverbandes VKU.

Bereits zu Beginn dieses Sommers ging in Bruchsal (Baden-Württemberg) der 10.000ste kommunale Ladepunkt für Elektroautos in Betrieb. Betreiber ist die Energie- und Wasserversorgung Bruchsal GmbH, ein Unternehmen der Stadtwerke Bruchsal GmbH. Sie ist Mitglied im Verband kommunaler Unternehmen (VKU). „Als Stadtwerke sichern wir die Lebensqualität für die Menschen vor Ort. Das nehmen wir ernst. Dazu gehört auch, für eine zunehmend klimafreundliche Mobilität der Menschen zu sorgen. Deshalb engagieren wir uns auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Außerdem haben wir Ende März zusätzlich mit „moritz“, dem E-Roller für Bruchsal und die Umlandgemeinden, ein E-Rollersharing an den Start gebracht“, so Armin Baumgärtner, Geschäftsführer der Stadtwerke Bruchsal.

Seit Beginn des Sommers sind bereits 500 weitere kommunale Ladepunkte hinzugekommen. Eine aktuelle Umfrage unter VKU-Mitgliedsunternehmen hat ergeben, dass über 80 Prozent der befragten Stadtwerke durch Investitionen in Ladeinfrastruktur und in den Ausbau der Elektromobilität einen Beitrag zum Klimaschutz vor Ort leisten wollen. Katherina Reiche: „Ladeinfrastruktur und Elektromobilität entwickeln sich zu wichtigen Geschäfts- und Wachstumsfeldern der Stadtwerkebranche. Die Unternehmen sitzen in diesem Segment am Steuer – für die Menschen vor Ort. Jetzt kommt es darauf an, weitere Flächen- und Investorenpotenziale für den Aufbau öffentlich zugänglicher Ladepunkte zu erschließen. Klar ist: Für den Erfolg der Verkehrswende müssen kommunale Energiewirtschaft und Fahrzeughersteller an einem Strang ziehen. Der VKU steht daher in einem engen Austausch mit der Automobilwirtschaft.“

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.