Düngegesetzgebung
Stoffstrombilanz kippen – ohne Plan B? VKU warnt vor Rückschritt beim Grundwasserschutz
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) kritisiert die geplante Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung scharf. „Wer die Bilanz kippt, ohne ein neues Steuerungsinstrument vorzulegen, nimmt eine Beeinträchtigung des Grundwasserschutzes in Kauf,“ warnt VKU-Vizepräsident Karsten Specht.
24.06.25
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) kritisiert die geplante Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung scharf. „Wer die Bilanz kippt, ohne ein neues Steuerungsinstrument vorzulegen, nimmt eine Beeinträchtigung des Grundwasserschutzes in Kauf,“ warnt VKU-Vizepräsident Karsten Specht.
Berlin, 24. Juni 2025. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) kritisiert die geplante Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung scharf. „Wer die Bilanz kippt, ohne ein neues Steuerungsinstrument vorzulegen, nimmt eine Beeinträchtigung des Grundwasserschutzes in Kauf,“ warnt VKU-Vizepräsident Karsten Specht.
„Statt Schnellschüsse braucht es jetzt eine saubere Novelle des Düngegesetzes. Sonst droht Deutschland erneut ein Vertragsverletzungsverfahren wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser“, so Specht weiter. „Wasser- und Umweltschutz dürfen nicht unter die Räder geraten.“
Hintergrund Stoffstrombilanzverordnung
Die Verordnung konkretisiert Vorgaben des Düngegesetz zur Durchführung der sogenannten „Stoffstrombilanz“. Mit ihr soll überprüft werden, wie landwirtschaftliche Betriebe mit Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor umgehen. Diese Nährstoffe sind wichtig für das Pflanzenwachstum – aber zu viel davon kann unser Grundwasser belasten und die Umwelt schädigen. Seit 2018 müssen bestimmte landwirtschaftliche Betriebe deshalb jährlich eine solche Bilanz erstellen: Sie dokumentieren, wie viele Nährstoffe in den Betrieb hineinkommen – etwa durch Dünger, Futter oder Saatgut – und wie viele wieder herausgehen, zum Beispiel durch verkaufte Ernte oder Tiere. Ziel ist es, Nährstoffüberschüsse zu vermeiden, die letztendlich ins Grundwasser und damit unsere Trinkwasserressourcen gelangen könnten.
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt 1.592 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
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