Geothermie-Beschleunigungsgesetz ist Meilenstein für die Wärmewende

Der Bundestag will am morgigen Donnerstag über das Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern (Geothermie-Beschleunigungsgesetz, GeoBE) abstimmen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht darin einen wichtigen Schritt für die klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland.

02.12.25

Berlin. Der Bundestag will am morgigen Donnerstag über das Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern (Geothermie-Beschleunigungsgesetz, GeoBE) abstimmen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht darin einen wichtigen Schritt für die klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland.

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing: „Dass Geothermie beschleunigt wird, ist ein Meilenstein. Die Berücksichtigung aller Lösungen, Tiefengeothermie bis Wärmepumpen und leistungsfähige Wärmeleitungen, schafft Planungssicherheit für Kommunen. Insbesondere die Aufnahme von Wärmepumpen, Wärmespeichern und Wärmeleitungen ins überragende öffentliche Interesse sind ein großer Fortschritt in der Beschleunigung von Geothermie-Maßnahmen.“

Der VKU betont zugleich, dass der Schutz der Trinkwasserversorgung auch bei beschleunigten Verfahren nicht aufgeweicht werden darf. „Trinkwasserschutz steht immer an erster Stelle. Das Gesetz muss sicherstellen, dass Wasserschutzgebiete und Trinkwassereinzugsgebiete weiterhin besonders geschützt bleiben. Denn Geothermie-Bohrungen greifen in den Untergrund ein und dürfen die Trinkwasserversorgung nicht gefährden“, so Liebing.

VKU-Erfolg: Speicherzubau auf “Co-Location” konzentrieren

Ein weiterer Punkt, den der VKU positiv bewertet: Die ursprünglich geplante pauschale Privilegierung von Speichern im Außenbereich wurde über dieses Gesetzgebungsverfahren angepasst. „Wir haben uns dafür eingesetzt, dass der weitere Speicherzubau, den wir dringend brauchen, stärker auf die Kombination mit Erneuerbaren Energien-Anlagen konzentriert wird. Das spart Netzausbau ein und ermöglicht eine Glättung der volatilen Stromerzeugung aus Wind und Sonne. Dadurch kann noch mehr erneuerbarer Strom ins System integriert werden. Eine Win-Win-Situation. Jetzt gilt: Speicher ja, aber mit Fokus auf eine möglichst große volkswirtschaftliche Effizienz“, erklärt Liebing.

Die enorme Zahl von Netzanschlussanfragen zur Errichtung von Batteriespeichern sieht der VKU kritisch: „Wir erleben derzeit eine Flut von Speicheranfragen. Aber nur ein Bruchteil davon wird am Ende auch realisiert werden. Zusätzlich sind die Netzkapazitäten nicht unbegrenzt vorhanden. Wir laufen damit Gefahr, dass das Netz vor Ort für die Ansiedelung von Rechenzentren oder die Dekarbonisierung der Industrie über Elektrifizierung von Prozessen fehlt, wenn wir nur mehr Speicheranlagen neu ans Netz nehmen. Deshalb brauchen wir ein Verfahren, das Speicheranfragen effizient bündelt und entlang der Netzkapazitäten bestmöglich verteilt“, so Liebing. Die Lösung heißt Co-Location, also Speicher in Kombination mit Erzeugungsanlagen und bereits bestehender Netzinfrastruktur.

„Auch sogenannte Stand-Alone-Speicher haben ihre Berechtigung im Energiesystem, aber Co-Location sollte der neue Standard werden“, betont Liebing. Als flankierende Maßnahme schlägt der VKU Baukostenzuschüsse vor, um die Umsetzung von Stand-Alone-Speichern volkswirtschaftlich so effizient wie möglich zu organisieren.

 

Weitere Informationen:

VKU-Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Ausbaus von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern sowie zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung vom 02.07.2025

Geothermiebeschleunigungsgesetz: wichtige Impulse – weitere Nachbesserungen notwendig

VKU: Wichtige Etappe auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045 und mehr Versorgungssicherheit

Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung des Ausbaus von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern sowie zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung

 

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.600 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 319.000 Beschäftigten wurden 2023 Umsatzerlöse von über 213 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 19 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 72 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 50 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft hat seit 1990 rund 90 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau und investieren pro Jahr über 1 Milliarde Euro. Zahlen Daten Fakten 2025

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