Berlin, 05.09.2025 – Während Millionen Haushalte, Schulen, Unternehmen und Behörden auf stabiles WLAN angewiesen sind, bahnt sich in Brüssel ein handfester Frequenzstreit an: Große Mobilfunkanbieter wollen sich das wertvolle obere 6-GHz-Band exklusiv sichern. Das würde nicht nur zu massiven Wettbewerbsverzerrungen führen, sondern auch die digitale Entwicklung Europas ausbremsen.
Wird das obere 6-GHz-Frequenzband (6425–7125 MHz) nicht vollständig für die lizenzfreie WLAN-Nutzung freigegeben, bleibt das volle Potenzial moderner Glasfasernetze ungenutzt. Ohne leistungsfähiges WLAN, das Multi-Gigabit-Bandbreiten innerhalb der Gebäude auch drahtlos zu jedem Endgerät bringen kann, drohen trotz Glasfaseranschluss langsame Internetverbindungen und enttäuschende Anwendungserfahrungen für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Wie unsinnig eine exklusive Reservierung des oberen 6-GHz-Frequenzbands für den Mobilfunk wäre, zeigt ein Blick auf den Datenverkehr: Bereits heute werden 98 Prozent des Datenvolumens in Deutschland über das Festnetz übertragen, während der Mobilfunk nur zwei Prozent trägt. Leistungsstarkes WLAN in Gebäuden ist damit unverzichtbar, um den steigenden Bandbreitenbedarf zu decken und die Vorteile der Glasfaser auch auf mobilen Geräten erlebbar zu machen – insbesondere in Gebäuden mit vielen Nutzerinnen und Nutzern, wie Universitäten und Schulen.
Zudem ist das obere 6-GHz-Frequenzband durch seine geringe Reichweite, hohe Übertragungsraten und geringe Gebäudedurchdringung für den Mobilfunk denkbar ungeeignet – für WLAN hingegen umso mehr. Hinzu kommt die Nachhaltigkeit: Glasfaser in Kombination mit WLAN verbraucht deutlich weniger Energie als mobile Netze. Der Einsatz des oberen 6-GHz-Bands für lizenzierte Mobilfunkdienste oder gar Fixed Wireless Access als Festnetzersatz wäre daher weder effizient noch ökologisch sinnvoll.
BDEW, BREKO und VKU fordern die Europäische Kommission deshalb auf, das gesamte obere 6-GHz-Band für die lizenzfreie WLAN-Nutzung freizugeben – als Grundlage für fairen Wettbewerb, stabile Netze, energieeffiziente Digitalisierung und eine erfolgreiche digitale Zukunft Europas.
Ein ausführlicheres Positionspapier der drei Verbände finden Sie hier.
Über die Verbände:
Der BREKO (Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.) vertritt über 500 Unternehmen, darunter mehr als 260 Netzbetreiber, die für über 60 % der Glasfaserabdeckung in Deutschland verantwortlich sind.
Der VKU (Verband kommunaler Unternehmen e.V.) vertritt über 1.600 kommunale Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Zahlreiche Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro und stärken damit digitale Daseinsvorsorge vor Ort.
Der BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.) vertritt über 2.000 Energie- und Wasserversorger aller Größen. Diese Unternehmen spielen seit Jahren eine Schlüsselrolle beim Ausbau von Glasfaserinfrastruktur, da sie – auch über Tochter- und Schwesterunternehmen – flächendeckend in Netze investieren und diese betreiben.
Pressekontakte
BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.
Tel.: +49 30 58 58 0-416
E-Mail: presse@brekoverband.de
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
Tel.: +49 30 300 199-1174
E-Mail: presse@bdew.de
VKU Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Tel.: +49 30 58580-221
E-Mail: presse@vku.de
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.600 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: https://www.vku.de/vku-positionen/