Europäische Parlament verabschiedet überarbeitete EU-Abfallrahmenrichtlinie
EU-Abfallrahmenrichtlinie: Mehr Verantwortung, weniger Wegwerfware – VKU begrüßt EU-Beschluss zur Textilherstellerverantwortung
Das Europäische Parlament hat heute die überarbeitete EU-Abfallrahmenrichtlinie verabschiedet und damit den Weg für die Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien geebnet.
09.09.25
Das Europäische Parlament hat heute die überarbeitete EU-Abfallrahmenrichtlinie verabschiedet und damit den Weg für die Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien geebnet.
Straßburg/Berlin, 09.09.2025. Das Europäische Parlament hat heute die überarbeitete EU-Abfallrahmenrichtlinie verabschiedet und damit den Weg für die Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien geebnet. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt die Entscheidung ausdrücklich und appelliert an die Bundesregierung, die nationale Umsetzung zeitnah voranzutreiben.
Uwe Feige, VKU-Vizepräsident und Leiter des Kommunalservice Jena, erklärt:
„Die Einigung ist ein starkes Signal gegen den Fast-Fashion-Trend und für mehr Nachhaltigkeit in der Textilwirtschaft. Die neuen Regelungen nehmen Hersteller stärker in die Pflicht, sich über ihre Produkte auch bis zum Lebensende Gedanken zu machen und Verantwortung zu übernehmen. Ein längst überfälliger Schritt.“
Seit dem 1. Januar 2025 gilt EU-weit die Pflicht zur getrennten Sammlung von Textilien. Gleichzeitig steigt die Menge minderwertiger Ware auf dem Markt rapide an – eine Herausforderung für kommunale und gemeinnützige Sammelstrukturen.
Feige betont: „Es war höchste Zeit für klare gesetzliche Vorgaben. Wichtig ist jetzt, dass die Mitgliedstaaten die Richtlinie nicht auf die lange Bank schieben, sondern zügig umsetzen. Die vorgesehene Frist von 30 Monaten für die Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung ist angesichts der aktuellen Krise im Verwertungsmarkt deutlich zu lang.“
Der VKU fordert, dass kommunale und gemeinnützige Sammelunternehmen weiterhin die Hoheit über ihre Sammelstrukturen behalten und eigenständig über die Verwendung der gesammelten Textilien entscheiden können. Die Sammlungskosten müssen künftig durch die Hersteller getragen werden. Darüber hinaus setzt sich der Verband für einen herstellerfinanzierten Reparaturfonds ein, der auch Reparaturen von Textilien und Schuhen umfasst.
Positiv bewertet der VKU eine Ökomodulation für die Hersteller, die sich nach der Umweltverträglichkeit der jeweiligen Textilprodukte richtet. Diese Einführung obliegt den EU-Mitgliedstaaten.
„Die Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung, des Ökodesigns und der Getrenntsammelpflicht müssen besser aufeinander abgestimmt werden“, so Feige weiter. „Nur so lassen sich unnötige Umsetzungsprobleme vermeiden.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.600 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: https://www.vku.de/vku-positionen/