Berlin, 05.04.2019. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt den Koalitionsantrag „Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken – Gutes Leben und Arbeiten auf dem Land gewährleisten“, den der Bundestag gestern Abend verabschiedet hat. Aus Sicht des VKU sind drei Punkte zentral: Das Parlament will die interkommunale Zusammenarbeit bei der Daseinsvorsorge stärken, die Chancen der Digitalisierung gerade für den ländlichen Raum nutzen und debattiert über mehr Gestaltungsfreiräume für maßgeschneiderte Lösungen vor Ort.
Katherina Reiche, VKU-Hauptgeschäftsführerin: „Der Bundestag bekennt sich klar zu ländlichen Regionen und sendet das richtige Signal: Denn gleichwertige Lebensverhältnisse sind ein Versprechen für Wirtschaftskraft, Lebensqualität und Zusammenhalt in Stadt und Land. Dazu leisten kommunale Unternehmen ihren Beitrag. Fakt ist: Wir müssen dieses Versprechen jetzt erneuern! Auf dem Land schultern immer weniger die Kosten für Erhalt und Betrieb der Infrastruktur, während in den Städten immer mehr versorgt werden müssen. Die einen haben schnelles Internet, die anderen stecken im Funkloch. Diesen Handlungsbedarf haben die Abgeordneten erkannt und schlagen einen ersten praxistauglichen Lösungsdreiklang vor: Freiräume, Kooperationen und Digitalisierung. Um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können - gerade für den ländlichen Raum - brauchen wir leistungsfähige, digitale Infrastrukturen in Stadt und Land. Nur dann können wir dieses Versprechen gleichwertiger Lebensverhältnisse auch in Zukunft einlösen.“
Ob Glasfaser oder 5G: Leistungsfähige, digitale Infrastrukturen sind entscheidend, um die Chancen der Digitalisierung für Städte und Regionen nutzen zu können.
Auch Kommunen regionale 5G-Frequenzen ermöglichen
Reiche: „Wir müssen unsere Funklochrepublik zu einer Gigabitrepublik umbauen. So wie niemand in ländlichen Regionen von der Versorgung mit Strom oder Wasser gekappt wird, darf es keine digitale Spaltung zwischen Stadt und Land geben. 5G ist die zentrale Steuerungstechnologie für die digitale Zukunft und ermöglicht Smart-City-Anwendungen. So wie Firmen die Chance bekommen, eigene Werksnetze aufzubauen, sollten auch Kommunen die Chance bekommen, Smart-City-Netze aufzubauen.“
Wie wir das Versprechen gleichwertiger Lebensverhältnisse künftig mit Freiräumen, Kooperationen, Digitalisierung und viel Engagement - im Großen wie im Kleinen - einlösen können, zeigen diese Beispiele kommunaler Unternehmen stellvertretend für jedes Flächenland: www.vku.de/themen/daseinsvorsorge/gemeinsam-fuer-gleichwertige-lebensverhaeltnisse/
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.