
Maximilian Forster, VKU e.V
Mit Klimagasbilanzen zur nachhaltigen Berichterstattung: Bericht zur Arbeitsgruppe Klimagasbilanzierung
Hannover, 10.06.2025.
Im Oktober 2023 gründete die VKU-Landesgruppe Küstenländer die Arbeitsgruppe „Klimagasbilanzierung“. An der Erarbeitung der Handlungsempfehlungen beteiligen sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen der Landesgruppe, darunter: Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Emsland, AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH (AWG), Bassum, Abfallzweckverband Südniedersachsen (ASNDS), AWIGO Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH, Entsorgungsbetriebe Lübeck, Stadtreinigung Hamburg AöR, Technisches Betriebszentrum Flensburg AöR, Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg sowie der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha). Die Arbeitsgruppe wurde von den langjährigen Experten Dr. Jan-Dirk Verwey (selbstständiger Berater, ehemals Entsorgungsbetriebe Lübeck) und Dr. Ketel Ketelsen (ehemals IBA GmbH, Hannover) geleitet. Insgesamt fanden fünf Workshops statt, in denen Vertreterinnen und Vertreter der genannten Unternehmen gemeinsam mit den Fachreferenten an den Inhalten und Empfehlungen arbeiteten – mit dem Ziel, eine praxisnahe Handlungsempfehlung zur Klimagasbilanzierung für die kommunale Abfallwirtschaft zu erstellen.
Die Gründung der AG erfolgte vor dem Hintergrund, dass die Abfall- und Kreislaufwirtschaft eine anerkannte und wichtige Rolle für den Klimaschutz spielt. In den vergangenen Jahren erzielte die Branche bereits große Fortschritte, beispielsweise durch das Verbot der Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle, das die Treibhausgasemissionen der Abfallwirtschaft in Deutschland deutlich reduziert.
Dennoch existieren bislang keine allgemein anerkannten und verbindlichen Standards für die Klimagasbilanzierung in der kommunalen Abfallwirtschaft. Die wenigen existierenden Klimagasbilanzen und Nachhaltigkeitsberichte werden von den Unternehmen meist freiwillig erstellt und nach unterschiedlichen Systematiken, was die Vergleichbarkeit erschwert. Ziel der AG ist es daher, die Mitgliedsunternehmen über bestehende Systeme, Normen und Modelle zur Klimagasbilanzierung zu informieren und erste Empfehlungen für eine möglichst vergleichbare Herangehensweise zu erarbeiten, um einen Grundstein für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch und eine Annäherung der Methoden zu legen.
Im Rahmen der fünf Workshops bearbeiteten die Teilnehmenden zahlreiche Themen intensiv: Sie tauschten sich über verschiedene nationale und internationale Bilanzierungsstandards aus, diskutierten die Abgrenzung von Bilanzrahmen und Systemgrenzen und befassten sich mit der Auswahl und Anwendung geeigneter Emissionsfaktoren. Zudem stellten die Unternehmen Praxisbeispiele vor und werteten diese gemeinsam aus. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Workshops flossen direkt in die Erarbeitung des Leitfadens ein, der konkrete Empfehlungen und Hilfestellungen für die Praxis bietet.
Der gemeinsam entwickelte Leitfaden ist ein praxisnahes Werkzeug, das sowohl Neueinsteiger als auch erfahrene Unternehmen bei der Erstellung von Klimagasbilanzen unterstützt und die Diskussion um Standards in der Branche weiter voranbringt. Der Leitfaden ist im geschützten VKU-Mitgliederbereich unter Digital-INFO 26 - Handlungsempfehlungen zur Klimagasbilanzierung: VKU verfügbar.
Ein besonderer Dank gilt den beiden Fachreferenten Dr. Jan-Dirk Verwey und Dr. Ketel Ketelsen für ihre engagierte und kompetente Leitung sowie allen Teilnehmenden der Arbeitsgruppe für die konstruktive Zusammenarbeit und den offenen Erfahrungsaustausch.