Verbände-Stellungnahme
Stellungnahme zur künftigen Nutzung des oberen 6-GHz-Bandes

Im Rahmen einer Verbändestellungnahme spricht sich der VKU für eine ausschließlich lizenzfreie Nutzung des oberen 6-GHz-Bandes aus. Nur diese ermöglicht den breiteren Einsatz von zukunftssicherem WLAN, um die volle Leistungsstärke des Glasfaserinternets bis zum Endnutzer zu bringen.

29.08.25

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Die Stellungnahme in Kürze

In der Konsultation des Stellungnahmeentwurfes der „Gruppe für Frequenzpolitik“, einem Beratungsgremium der Europäischen Kommission, zur künftigen Nutzung des oberen 6-Gigahertz(GHz)-Bandes setzt sich der VKU zusammen mit dem BREKO und BDEW für die ausschließliche Verwendung des Bereiches von 6425 bis 7125 Megahertz (MHz) für die lizenzfreie Nutzung ein. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme weisen die Verbände darauf hin, dass dieser Schritt entscheidend ist, um die Ziele der Digitalstrategie (Digitale Dekade) der Kommission zu erreichen, die nicht nur eine flächendeckende Netzabdeckung, sondern auch eine hohe Netzqualität fordern. Glasfasernetze bieten zuverlässige Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit niedriger Latenz. Ihre Vorteile können jedoch nur voll ausgeschöpft werden, wenn sie mit leistungsfähigen drahtlosen lokalen Netzwerken (WLAN) wie Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 in Innenräumen kombiniert werden. Ohne schnelle und stabile drahtlose Konnektivität sind die Vorteile von Glasfaseranschlüssen sowie die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnisse von Endkunden dagegen nicht umfassend nutzbar. Für den bestmöglichen Einsatz von Wi-Fi 7 muss sogar das vollständige 1200-MHz-Spektrum des 6-GHz-Bandes (5925–7125 MHz) exklusiv für die lizenzfreie Nutzung bereitstehen.

Die aus Vertretern der Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestehende Gruppe für Frequenzpolitik hatte betreffend ihres Stellungnahmeentwurfes für eine langfristige Vision des oberen 6-GHz-Bandes zur öffentlichen Konsultation eingeladen. In ihrem aktuellen Arbeitsprogramm hat sich die Gruppe darauf verständigt, eine solche Vision zu entwickeln. Dazu gehören auch politische Empfehlungen an die Kommission, wie die künftige Nutzung des oberen 6-GHz-Bandes am besten organisiert werden kann, um auf die Konnektivitätsziele der digitalen Dekade der Kommission einzuzahlen. Im Beschluss der Kommission über die Gründung der Gruppe (2019/C 196/08) ist festgehalten, dass Letztere die Kommission unter anderem bei strategischen Fragen der Funkfrequenzpolitik berät. Die Frequenzpolitik soll auch Gegenstand des avisierten Digital Networks Act sein. Im Englischen wird die Gruppe als „Radio Spectrum Policy Group“, kurz RSPG, bezeichnet.