Tag der Daseinsvorsorge am 23. Juni 2023 – Daseinsvorsorge bedeutet auch: für Menschen vor Ort da sein. Auch die kommunalen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen sind verlässlich da für Sie 23.06.23

23.06.2023

Düsseldorf – Heute ist der Tag der Daseinsvorsorge. Bundesweit öffnen auch in diesem Jahr die Mitgliedsunternehmen des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) ihre Pforten und zeigen mit vielen bunten Aktionen, wie die Versorgung mit Energie, Wasser und Internet, aber auch die Abwasser- und Abfallentsorgung funktionieren – und wie sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die täglichen Leistungen der Daseinsvorsorge kümmern, auch in herausfordernden Zeiten.

Carsten Liedtke, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), sagt anlässlich des Tages der Daseinsvorsorge:

„Wir alle erwarten, dass zuverlässig immer das Wasser fließt, sobald wir den Hahn aufdrehen, das Licht angeht, wenn wir auf den Lichtschalter drücken, das Internet funktioniert und im Winter unsere vier Wände warm sind, genau wie wir erwarten, dass die Müllabfuhr unseren Abfall mitnimmt und entsorgt. Keine Frage, die Leistungen kommunaler Unternehmen in Nordrhein-Westfalen sind systemrelevant. Und doch stehen die Leistungen der täglichen Daseinsvorsorge gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, der Digitalisierung und des Klimawandels vor Herausforderungen. Damit Daseinsvorsorge weiterhin immer und überall sicher und bezahlbar bleibt und klimaneutral wird, sind Anpassungen an den Infrastrukturen und Systemen nötig.

Die Energiewende bietet große Chancen für die lokale Wertschöpfung, aber auch für die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen vor Ort. Sie ist eine Mammutaufgabe und die Stadtwerke in Nordrhein-Westfalen leisten vor Ort ihren Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzziele. Dazu leisten die VKU-Mitgliedsunternehmen in Nordrhein-Westfalen jährlich Investitionen in Höhe von über 3,8 Milliarden Euro, davon über 1 Milliarde Euro allein für die Dekarbonisierung der Energieversorgung.

Die Diskussionen um den besten Weg zur Klimaneutralität, um Gebäudeenergie- und Wärmeplanungsgesetz haben zuletzt viele Menschen verunsichert. Wir machen uns für die kommunale Wärmeplanung stark. Das gibt Freiraum für lokale Lösungen, die am besten geeignet und damit die kostengünstigsten für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort sind. Dadurch schafft die kommunale Wärmeplanung die dringend benötigte Planungssicherheit:

Denn sie können anhand der Pläne ihrer Kommune sehen, ob wirklich nur eine Wärmepumpe mit Anschluss ans Stromnetz in Betracht kommt oder die Möglichkeit entstehen wird, ans Fernwärmenetz angeschlossen zu werden oder das Gasnetz vor der Tür auf grüne Gase, wie Biomethan oder Wasserstoff, umgerüstet werden soll.

Für klimaneutrale Versorgungssicherheit gerade für die Wärmeversorgung im Winter sorgt auch die Abwärme aus der Müllverbrennung. Wir sorgen vor Ort in Nordrhein-Westfalen dafür, dass sie in das Fernwärmenetz eingespeist wird und so den privaten Haushalten das Problem der passenden Heizungsanlage abgenommen wird. Zudem nutzen wir auch Biogas aus der Vergärung von Bioabfall für die Strom- und Wärmeproduktion.

Auch für den Verbrauch und insbesondere den Erhalt anderer Ressourcen sind wir alle in den letzten Jahren sensibilisiert worden. So spüren viele Bürgerinnen und Bürger bereits auch in Nordrhein-Westfalen die Auswirkungen der Klimakrise: langanhaltende Hitzeperioden und Starkregenereignisse sind keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Insgesamt haben wir eine sehr gute und auf Generationen ausgelegte Wasserwirtschaft, die Wetterextreme weitgehend so kompensiert hat, dass es nicht zu wesentlichen Versorgungsausfällen gekommen ist und kommt.  Niemand muss Angst haben, dass morgen kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt. Doch damit das weiterhin so bleibt, müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und drei Dinge tun: sorgsamer mit dem frischen Nass aus dem Hahn umgehen und Wasserressourcen besser vor Verunreinigungen und Einträgen schützen. Zudem braucht es gute Rahmenbedingungen, damit wir unsere Infrastrukturen und Systeme schneller an die veränderten Bedingungen anpassen können. Hier ist die Politik gefragt!

Auch schnelles Internet ist heute so wichtig wie die Versorgung mit Wasser und Strom. Deshalb bauen wir in Nordrhein-Westfalen das Glasfasernetz aus. Doch wir wissen: Im ganzen Land warten noch viele Bürgerinnen und Bürger auf ihren Anschluss ans schnelle Internet. Als ein besonderes Hindernis gilt der strategische Überbau von Glasfasernetzen durch die Telekom. Deshalb sollte der Bund als Anteilseigner der Telekom sein Mitspracherecht nutzen, um strategischen Überbau zu verhindern. Überbau gefährdet doch nicht nur den Business Case der Wettbewerber, sondern auch das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 in Deutschland flächendeckend Glasfaser auszubauen.

Auch in diesen herausfordernden Zeiten halten die kommunalen Unternehmen das Land am Laufen. Deswegen wollen wir am heutigen Tag der Daseinsvorsorge den Einsatz der vielen meist im Hintergrund agierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würdigen. Mit viel Herzblut und Expertise tragen sie innerhalb der kommunalen Unternehmen und Stadtwerke landesweit eine besondere Verantwortung und sind weiterhin vor Ort für die Daseinsvorsorge da - für uns alle“, so Liedtke.

Über den Tag der Daseinsvorsorge

Der Tag der Daseinsvorsorge findet jedes Jahr am 23. Juni statt. Deutschlandweit zeigen kommunale Unternehmen an diesem Tag ihre Leistungen der Daseinsvorsorge – von Energie- und Wasserversorgung, über Abwasser- und Abfallentsorgung bis hin zum Ausbau von Glasfaser. International ist der Tag als „Public Service Day“ bekannt und wird von den Vereinten Nationen ausgerufen. Der Tag der Daseinsvorsorge wird in Deutschland vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) koordiniert.

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. In Nordrhein-Westfalen sind 333 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Nordrhein-Westfalen leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 3,8 Milliarden Euro, erwirtschaften einen Umsatz von über 34 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für über 72.000 Beschäftigte.