E-world 2018: VKU Landesgruppe NRW befürwortet bürokratische Entfesselungsoffensive für NRW

Essen/Köln, 7.2.2018. „Die Digitalisierung hebt das Verständnis von Daseinsvorsorge auf eine neue Stufe", fasst Andreas Feicht, Vorsitzender der NRW-Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) die aktuelle Diskussion in der Kommunalwirtschaft zusammen. Digitalisierung, Energiewende und die Verknüpfung der beiden Themen standen folgerichtig im Mittelpunkt der Gespräche der VKU-Landesgruppe mit den Fachpolitikern der Landtagsfraktionen auf der E-world in Essen. Im Meinungsaustausch mit den energiepolitischen Sprechern Henning Rehbaum (CDU), Dietmar Brockes (FDP) und Frank Sundermann (SPD) erläutert Feicht die Strategie der Unternehmen, die digitale Welt vor Ort maßgeblich mitzugestalten: „Ziel ist es, die veränderten, digitalen Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen.“ Dabei sieht Feicht, zugleich Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Stadtwerke, die Digitalisierung als Daueraufgabe: „Harten Wettbewerb gibt es schon länger, aber die Digitalisierung hat den Veränderungsdruck nochmals spürbar erhöht und wird dies weiter tun.“

07.02.18

Jedoch unterlägen die kommunalen Unternehmen den „Fesseln“ bürokratischer Vorgaben und könnten wirtschaftlich nicht so unabhängig und flexibel agieren wie ihre privaten Konkurrenten. „Die Entfesselungsoffensive für NRW kommt genau zur richtigen Zeit“, befürwortet Feicht die bisherige Arbeit der Landesregierung. „Selten hat eine Landesregierung so viele umfangreiche Maßnahmen und Gesetzespakete in so kurzer Zeit auf den Weg gebracht.“ Besonders begrüßt Feicht die enge Einbindung der kommunalen Unternehmen, die in NRW rund 80.000 Menschen beschäftigen, bei der Umsetzung des Koalitionsvertrages. „Wir sehen uns als Partner der Landesregierung. Es ist schön, wenn wir auch so wahrgenommen werden und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Damit stärken wir Nordrhein-Westfalen.“  

Auch die Zukunft des nordrhein-westfälischen Erzeugungsparks war Gegenstand der Gespräche. Feicht: „Wir beobachten mit Sorge, dass in den letzten EEG-Ausschreibungsrunden kaum Zuschläge nach Nordrhein-Westfalen gegangen sind, weder für Onshore-Wind noch für Photovoltaik-Anlagen. Wenn daneben eine Kommission ein Aktionsprogramm zur schrittweisen Reduzierung und Beendigung der
Kohleverstromung vorlegen soll, muss NRW nicht nur seine starke Stimme in Berlin erheben, sondern auch ein wasserdichtes Energieversorgungskonzept erarbeiten. Wir befürworten hier einen technologieoffenen Ansatz und eine gleichwertige Berücksichtigung des energiewirtschaftlichen Zieldreiecks“.

In Nordrhein-Westfalen sind 337 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Nordrhein-Westfalen leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 3,226 Milliarden Euro, erwirtschaften einen Umsatz von über 34 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für mehr als 78.000 Beschäftigte.