Innovationstreiber Wasserstoff
Für die vierte Sitzung des Arbeitskreises Wasserstoff lud der VKU Nord am 21. April nach Heide ein. Über 20 Teilnehmer:innen tauschten sich in der hybriden Sitzung zu kommunalen Wasserstoffprojekten in Heide und Stralsund aus. Neben dem Gastgeber Stefan Vergo, Geschäftsführer Stadtwerke Heide begrüßte auch Andreas Hein, MdL und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heide die Teilnehmer:innen.
25.04.22
Für die vierte Sitzung des Arbeitskreises Wasserstoff lud der VKU Nord am 21. April nach Heide ein. Über 20 Teilnehmer:innen tauschten sich in der hybriden Sitzung zu kommunalen Wasserstoffprojekten in Heide und Stralsund aus. Neben dem Gastgeber Stefan Vergo, Geschäftsführer Stadtwerke Heide begrüßte auch Andreas Hein, MdL und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heide die Teilnehmer:innen.
Moritz Schibalski, Geschäftsführer VKU Nord eröffnete die Sitzung und stellte zusammen mit Ronja von der Heydt, Referentin VKU Nord die Positionierung der Landesgruppe zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein vor. Dabei spiele Wasserstoff als Innovationstreiber vor Ort eine zentrale Rolle. Gleichzeitig wurde im Verlauf der Diskussionen an verschiedenen Stellen deutlich, dass die aktuellen energiewirtschaftlichen Vorgaben als größter Hemmschuh für das Anlaufen verschiedenster Projektideen im Norden gesehen werden. Welche konkreten Handlungsvorschläge die Kommunalwirtschaft macht, um die Herausforderungen in Schleswig-Holstein für die Legislaturperiode 2022 bis 2027 zukunftsgerecht und smart anzugehen, finden Sie unter: https://ltw2022.vku-schleswig-holstein.de/.
Nach kurzer Einführung stellten Andreas Hein als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heide, Rainer Hesse, Entwicklungsagentur Region Heide und Stefan Vergo das Projekt Reallabor WESTKÜSTE100 vor. Dazu gehöre die Umsetzung einer ganzen Wertstoffkette von der Wasserstoffproduktion aus Erneuerbaren Energien, dessen Transport sowie Speicherung in einer Salzkaverne bis hin zur Nutzung von grünem Wasserstoff im Industriemaßstab. Neben der Raffinerie ist auch die örtliche Zementproduktion aktiver Partner einer übergreifenden Idee zur Dekarbonisierung und dem Aufbau einer wasserstoffbasierten nachhaltigen Kreislaufwirtschaft am Standort in Heide. In einem weiteren Teilprojekt beteiligen sich die Stadtwerke Heide aktiv an der Erforschung der Wasserstoffeinspeisung in das lokale Erdgasnetz und leisten so ihren praktischen Beitrag bei der Frage einer künftigen Transformation der Gasnetzinfrastrukturen.
Im zweiten Teil der Sitzung wurde das Wasserstoffprojekt Andershof in Stralsund von Ralf Bernhardt, Geschäftsführer der SWS Energie, Dr. Uwe Borchert, Projektingenieur für Energietechnik und Digitalisierung SWS Energie und Lukas Franzen, Werkstudent SWS Energie vorgestellt. Hier, so die Projektidee, soll ein Wohngebiet durch die Abwärme eines Elektrolyseurs künftig klimaneutral mit Wärme versorgt werden. Der Wasserstoff selbst wird über eine Tankstelle als Treibstoff für Busse des ÖPNV im Umland genutzt. Der anfallende Sauerstoff wird bei der Trinkwasseraufbereitung Verwendung finden. Das Besondere an diesem Projekt: Der grüne Strom für den Elektrolyseur soll aus mehreren WK- und PV-Anlagen in räumlicher Nähe zum Wohngebiet erzeugt und direkt genutzt werden.
In einer abschließenden Diskussion wurde von den Teilnehmer:innen vor allem herausgestellt, dass es bislang noch an gesetzlichen Regelungen und Bekenntnissen für eine nachhaltige Energiewirtschaft fehlt, was den Aufbau einer regionalen und grünen Wasserstoffwirtschaft im Norden hemmt. Darunter beispielsweise die Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II der EU, die Vorgaben zur Produktion von grünen Wasserstoff enthält. Weiterhin wurde bei den Projekten auf die frühe Kommunikation und Partizipation mit Bürger:innen und Politik vor Ort als Schlüssel für die regionale Akzeptanz der Projekte hingewiesen.
In der Landesgruppe Nord sind 105 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in der Landesgruppe Nord leisten jährlich Investitionen in Höhe von über einer Milliarde Euro, erwirtschaften einen Umsatz von fast 6 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für über 18.000 Beschäftigte.