14. Parlamentarisches Frühstück „Wie gestalten wir den digitalen Wandel in Niedersachsen?“

Am 15. Mai 2019 lud die VKU-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen zu ihrem 14. Parla-mentarischen Frühstück ein. Über 30 Landtagsabgeordnete und Vertreter von Mit-gliedsunternehmen besuchten die Veranstaltung in Hannover.

24.05.19

Für die Zukunft gilt: Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert. Die digitale Transformation erfasst bereits jetzt wesentliche Bereiche des Lebens und Wirtschaftens. Sie verändert unsere Lebensgewohnheiten wie Geschäftsmodelle und schlägt sich auch in den Städten, Gemeinden, Landkreisen und ihren kommunalen Unternehmen nieder. In den nächsten Jahrzehnten etabliert sich ein neues Verständnis der Kommunen und Städte als Wegbereiter der Daseinsvorsorge 4.0 hin zu einer „Smart City“ oder „Smart Region“. Moderne Daseinsvorsorge ist zukünftig mehr als die reine Versorgung mit Energie und Wasser sowie die Entsorgung von Abwasser und Abfall. Im 21. Jahrhundert ist ein schneller Breitbandanschluss ein unerlässlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge.

In diesem Kontext fand am 15. Mai 2019 in Hannover das 14. Parlamentarische Frühstück der VKU-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen statt. Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Landesgruppenvorsitzenden und VKU-Vizepräsidenten Karsten Specht, beleuchtete der Vorstand der Stadtwerke Wolfsburg AG, Dr. Frank Kästner, den Beitrag der Stadtwerke Wolfsburg AG zu #WolfsburgDigital, einer Initiative, mit der sich die Stadt Wolfsburg zur Modellstadt für Digitalisierung und Elektromobilität macht. In insgesamt 10 Kooperationsfeldern entwickeln die verschiedensten Stakeholder gemeinsame Projekte. Die Themenfelder „Offene digitale Plattform“ sowie „Digitale Infrastruktur“ werden von den Stadtwerken Wolfsburg und der WOBCOM koordiniert. Die Basis für den digitalen Wandel in Wolfsburg bildet das Glasfasernetz, mit dessen Ausbau im April 2017 begonnen wurde und das seitdem sukzessive erweitert wird. Die „Offene digitale Plattform“ ist eine zentrale Datenplattform zur Steuerung und Informationsgewinnung einer Smart City. Durch Weiterverarbeitung der offenen und anonymisierten Daten werden Mehrwerte für Wirtschaft, Verwaltung und Bürger generiert. Die Stadtwerke Wolfsburg fungieren hier als Initiator, Entwickler, Netzwerker und Betreiber. Aktuelle Open Data Projekte wie die Echtzeit-Erfassung der Kundenzufriedenheit oder die Echtzeit-Überwachung von Altpapier-Containern, Parkflächen und Technik-Standorten werden mittels LoRaWAN umgesetzt.

Anschließend ging Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, auf die Umsetzung der Digitalstrategie sowie die Eckpunkte der aktuellen Landesförderung für den Breitbandausbau in Niedersachsen ein. Dabei führte er aus, dass Digitalisierung weit über Infrastrukturfragen hinausgeht, letztere jedoch die Basis und Grundvoraussetzung für alle weiteren Maßnahmen darstellt. Getreu dem Motto „Jeder Anschluss zählt!“ genießt die Erschließung der weißen Flecken, das entspricht in Niedersachsen etwa 160.000 Adressen, aktuell höchste Priorität. Um hier möglichst schnell erfolgreich zu sein, widmen sich verschiedene Arbeitsgruppen unter Federführung des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums zentralen Fragestellungen und Hemmnissen wie dem hohen Bürokratisierungsgrad, den knappen Tiefbaukapazitäten und Haftungsfragen bei der Anwendung alternativer Verlegetechniken. Neben der Verabschiedung der Richtlinie Giganetzausbau Niedersachsen zur Kofinanzierung des Bundesförderprogramms noch vor der Sommerpause ist die Verschmelzung der zahlreichen und damit unübersichtlichen Fördertöpfe zu einem Programm erklärtes Ziel des Staatssekretärs.Hier möchte sich die Landesregierung mit zusätzlich 350 Mio. Euro einbringen.

Zum Ende fasste Landesgeschäftsführer Dr. Reinhold Kassing zusammen: „Als kommunale Unternehmen fühlen wir uns im Dialog mit dem Land Niedersachsen zum Thema Digitalisierung gut aufgehoben. Das partnerschaftliche Miteinander wird zum Wohle aller kommunalen Unternehmen sein. Die Stadtwerke Wolfsburg und die WOBCOM stellen sicherlich einen Leuchtturm in Sachen Digitalisierung dar.“