VKU Hessen unterzeichnet Glasfaserpakt für Hessen
13.05.22

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Wiesbaden, 13. Mai 2022. Um den flächendeckenden Glasfaserausbau voranzutreiben und Hessen zukunftssicher aufzustellen, hat die Hessische Landesregierung heute zusammen mit elf Telekommunikationsunternehmen (TKU), der hessischen Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) und dem Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) den Glasfaserpakt für Hessen unterzeichnet.
 
Zur heutigen Unterzeichnung sagt der Vorsitzende der VKU-Landesgruppe Hessen, Ralf Schodlok: „Das beste Geschäftsmodell und klügste Home-Schooling-Konzept nützen nichts, wenn der Hidden Champion im Funkloch steckt und die Schulklasse am alten Kupfernetz hängt. Wie attraktiv der Standort Hessen, wie wettbewerbsfähig unsere Wirtschaft und wie die Teilhabechancen in unserer Gesellschaft verteilt sind, entscheidet sich heute: Die Voraussetzung, um die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft für alle zu gestalten, ist der Ausbau leistungsfähiger, digitaler Infrastrukturen in Stadt und Land. Dazu leisten kommunale Unternehmen und Stadtwerke mit moderner Daseinsvorsorge einen entscheidenden Beitrag – insbesondere durch den Ausbau eigener Glasfasernetze.“
 
Schodlok weiter: „Es ist unstrittig, dass wir das Zeitalter der Gigabitgesellschaft nachhaltig nur mit der Glasfaserinfrastruktur erreichen. Daher begrüßen wir den heute vorgestellten und unterzeichneten Glasfaserpakt. Wir unterstützen das Ziel der Landesregierung eines flächendeckenden Glasfaserausbaus inklusive Inhouseverkabelung. Um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen, braucht es ein Miteinander von privaten und kommunalen TK-Unternehmen. Der Glasfaserpakt für Hessen ist dafür eine wichtige Basis.“
 
Für Schodlok ist klar: „Kein Marktakteur schafft den flächendeckenden Glasfaserausbau allein. Wir brauchen mehr Kooperationen auf Augenhöhe beim Ausbau. Wir sind dazu bereit. Und wir brauchen Open Access für die Glasfaserwende: weg vom Wettbewerb zwischen den Netzen, hin zum Wettbewerb auf dem Netz. Es macht keinen Sinn, dass jeder weiter sein eigenes Glasfasernetz „buddelt“ und mancherorts zwei, drei oder vier Netze nebeneinander liegen und in anderen Orten gar keins. Man hat schließlich auch nicht für jede Automarke ein eigenes Straßennetz aufgebaut, sondern ein Straßennetz für alle Marken.“

„Die weit überwiegende Zahl der kommunalen Unternehmen und Stadtwerke bietet bereits heute oder in Kürze einen solchen diskriminierungsfreien Zugang zu ihrem Glasfasernetz für Wettbewerber an“, so Schodlok. „Deswegen bieten wir den Telekommunikationskonzernen an, auf unsere bestehenden Glasfasernetze zu kommen. Das könnte den Glasfaserausbau erheblich beschleunigen und Hessen schneller ans Ziel von flächendeckend schnellem Internet in Stadt und Land bringen. Außerdem ist es dringend erforderlich, dass wir den Übergang von der Kupferleitung auf die Glasfaser gestalten. Wenn eine Glasfaserinfrastruktur zur Verfügung steht, darf nicht mehr beliebig lange an der alten Technik Kupfer festgehalten werden.“

 

In Hessen sind 158 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Hessen leisten jährlich Investitionen in Höhe von über einer Milliarde Euro, erwirtschaften einen Umsatz von rund 16 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für 25.000 Beschäftigte.