Wasser/Abwasser
TAG DES WASSERS: VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg fordert mehr Unterstützung seitens der Politik 22.03.23

©

Anton Maltsev/AdobeStock

Wasserinfrastrukturen zukunftsfest gestalten: VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg fordert mehr Unterstützung seitens der Politik

Anlässlich des heutigen Weltwassertages mit dem Motto "Accelerating Chance" ruft die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) Politiker und Verbraucher dazu auf, sich verstärkt mit dem Thema Wasser auseinanderzusetzen. 

Die Sicherstellung der öffentlichen Wasserver- und Abwasserentsorgung in Quantität und Qualität ist ein hohes Gut. Damit diese Kerndienstleistungen der kommunalen Daseinsvorsorge auch in 30 Jahren noch selbstverständlich rund um die Uhr in jedem Ort in Brandenburg und in Berlin in hoher Qualität und bezahlbar zur Verfügung gestellt werden können, bedarf es schon heute großer Anstrengungen und erheblicher politischer Unterstützung.

„Wir brauchen keinen Blick in die Glaskugel, um zu erkennen, dass wir vor dem Hintergrund klimatischer Veränderungen, die beispielsweise langanhaltende Trockenperioden und Starkregenereignisse wahrscheinlicher machen und auch demografischer Veränderungen, unsere Wasserinfrastrukturen zukunftsfest gestalten müssen“, so der VKU-Landesgruppengeschäftsführer Julian Büche.

Zumal lassen die steigende Bevölkerungsentwicklung und Gewerbeansiedlungen - insbesondere in der Metropolregion Berlin-Brandenburg - den Bedarf an Trinkwasser zusätzlich wachsen. Um überall auf ausreichende Ressourcen für die Trinkwasserversorger zugreifen zu können, müsse diese vor Verunreinigungen geschützt und dem Wasserversorger die notwendigen Mengen - im Knappheitsfall auch vor anderen Nutzungsinteressenten - zugesichert werden. 

„Ein reduziertes Dargebot für die öffentliche Wasserversorgung beschränkt die Entwicklung in den Städten und Gemeinden Brandenburgs und von Berlin. Eine erweiterte Herstellerverantwortung, die Gewässerverunreinigungen auch ordnungsrechtlich beschränkt und die Kosten für den notwendigen Ausbau und Betrieb von Kläranlagen dem Verursacher anlastet, ist geboten“, so Julian Büche.

Die Anpassung der Infrastruktur an die Anforderungen durch den Klimawandel könne nicht allein durch den Gebührenzahler gestemmt werden. Hierbei sei Förderung genauso notwendig wie die Beschleunigung von Planung und Genehmigung wesentlicher Infrastrukturvorhaben. In Regionen Brandenburgs, die vom demografischen Wandel betroffen sind und aus denen viele wegziehen, werden die Instandhaltungskosten für die Infrastruktur vor Ort zudem auf immer weniger Schultern verteilt. Aus Sicht der VKU–Landesgruppe Berlin-Brandenburg wird die Finanzierung zukünftig in solchen Regionen oftmals nicht mehr alleine durch die Bürgerinnen und Bürger erfolgen können, die vor Ort angeschlossen sind. Julian Büche: „Damit Wasserver- und Abwasserentsorgung auch künftig überall sicher und bezahlbar bleibt, muss in solchen Fällen über Fördermittel gesprochen werden.“ 
 
Hintergrund
Der Weltwassertag am 22. März erinnert alljährlich an die große Bedeutung des Wassers und macht auf die Vorzüge und Herausforderungen rund um das kühle Nass aufmerksam. Er ist ein Ergebnis der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ 1992 in Rio de Janeiro und wird seit 1993 aufgrund einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen jährlich am 22. März begangen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Den Wandel beschleunigen (Accelerating Change)". Die Mitglieder des VKU versorgen rund 90 Prozent aller Einwohner Deutschlands mit Trinkwasser und entsorgen das Abwasser von 44 Prozent der Einwohner.
 

In Berlin-Brandenburg sind 77 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Berlin-Brandenburg leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 1 Milliarde Euro, erwirtschaften einen Umsatz von über 5 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für mehr als 20.000 Beschäftigte.