© MIL/Henry Doll
Das nächste Ziel der Klimareise des Klimabündnisses Stadtentwicklung ist Neuruppin. Bau-Staatssekretärin Dr. Ina Bartmann besucht dort zusammen mit den Bündnispartnern VKU und BBU das Bauvorhaben „An der Pauline“. Es gehörte 2024/2025 zu den Preisträgern des Landeswettbewerbs „CO2-neutrales Quartier“ des Klimabündnisses Stadtentwicklung.
Auf einem ehemaligen zwei Hektar großen Bahnhofsgelände der Deutschen Bahn entstand das neue Wohngebiet „An der Pauline“, bestehend aus drei Wohnhäusern und dem Sonderbau „SeniorenKita“. Lediglich der Ausbau und die Umnutzung des ehemaligen Paulinenauer Bahnhofs steht noch aus. Die Kombination aus Wohnen, Mensch und Natur, verbunden mit integrierter CO2-neutraler Energieversorgung, gilt als Best-Practice-Beispiel für zukunftsfähiges Wohnen.
Dr. Ina Bartmann: „Das Vorhaben An der Pauline fokussiert sich auf die Themen Wohnen, Mensch und Natur, integriert soziale und ökologische Ziele. Besonders hervorzuheben ist das innovative und komplexe Energiekonzept, dass eine CO2-neutrale Energieversorgung ermöglicht, das sich ideal mit den Zielsetzungen des Landeswettbewerbs CO2-neutrales Quartier deckt. Hier wird durch einen sozialökologischen Ansatz ein generationen-übergreifendes Wohnangebot geschaffen, das gleichzeitig sozialverträgliche Wohnkosten garantiert. Es ist ein besonderes zukunftsfähiges Modell für nachhaltiges und inklusives Wohnen und zeigt, was möglich ist, wenn sich die richtigen Akteure zur richtigen Zeit zusammenfinden.“
Jan Juraschek, Baudezernent der Fontanestadt Neuruppin, betont: „Das Vorhaben ,An der Pauline´ ist ein sehr gutes Beispiel einer nachhaltigen und damit zukunftsfähigen Quartiersentwicklung. Dies konnte nur gelingen, da Visionen und Tatkraft durch die beteiligten Akteure ,Hand in Hand´ gingen. Das Wohnprojekt bereichert unsere Stadt auf besondere Weise und wir freuen uns sehr, dass wir einen Baustein zum ,Gelingen´ beitragen konnten. Ich wünsche mir, dass dieses Projekt auch Impulsgeberin für weitere zukunftsfähige Quartiersentwicklungen in unserer Stadt sein wird.“
Thoralf Uebach, Vorsitzender der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) und Geschäftsführer der Stadtwerke Neuruppin GmbH: „Wir als Verband der kommunalen Energieversorger begrüßen ausdrücklich das Zusammengehen der Wohnungswirtschaft mit Energieversorgern bei Projekten zur Transformation der Wärmeversorgung in eine dekarbonisierte Welt, wie es hier in Neuruppin in diesem Projekt geschehen ist. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wohnungsunternehmen und dem Energieversorger ermöglichte bei diesem Neubauprojekt eine bezahlbare, klimaschonende Wärmeversorgung für die Mieter.“
Maren Kern, Vorständin des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., betont: „Mit der Verlängerung des Klimabündnisses setzen das Land und seine Partner ein wichtiges Signal für Kontinuität und Zusammenarbeit. Das Bündnis hat die Wärmewende in Brandenburg sichtbar vorangebracht, Akteurinnen und Akteure zusammengeführt und viele gute lokale Initiativen auf den Weg gebracht. Projekte wie ‚An der Pauline‘ in Neuruppin zeigen, was dabei entstehen kann, wenn Klimaschutz, soziale Verantwortung und innovative Energieversorgung zusammen gedacht werden. Eine aktuelle BBU-Studie zu den Kosten der Wärmewende zeigt, wo dabei wichtige Hebel für ein sozial und wirtschaftlich ausgewogenes Vorgehen liegen – genau an diesen Punkten können wir im Rahmen des Bündnisses nun weiterarbeiten.“
Frank Borchert, Vorstandsvorsitzender der WohnungsbaugenossQuenschaft (WBG) Neuruppin „Karl Friedrich Schinkel“, erklärt: „Wir, die Gemeinschaft aller Lebewesen, haben nur unsere eine Erde. Wie würden Sie jemanden bezeichnen, der den Ast absägt, auf dem er sitzt? Der ist doch wohl ….! Genau! Es geht nicht allein um die Klimakrise, es geht um geschlossene Stoffkreisläufe – um eine Welt ohne Müll und Schadstoffe – wie es die Natur uns vormacht. Mit unserem Wohnungsbauprojekt WoMeNa – WohnenMenschNatur haben wir versucht diese Gedanken umzusetzen. Nicht alles ist gelungen, wir lernen immer wieder dazu. Die Zukunft aktiv gestalten, bleibt der beste Weg sie vorherzusagen.“
Klimabündnis Stadtentwicklung und Landeswettbewerb
Mit ihrem Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg wollen das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) und die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) die Brandenburger Kommunen ansprechen und den Klimaschutz, insbesondere die Wärmewende und die Klimafolgenanpassung vor Ort vorantreiben. Vor diesem Hintergrund bereisen Bauminister Detlef Tabbert und Bau-Staatssekretärin Dr. Ina Bartmann das Land Brandenburg und informieren sich gemeinsam mit den Bündnispartnern von BBU und VKU über beispielgebende Projekte.
Die Klimareisen des Klimabündnisses Stadtentwicklung finden seit 2022 statt. Nachdem im Landeswettbewerb „CO2-neutrales Quartier“ des Klimabündnisses Stadtentwicklung im Jahr 2023 zum ersten Mal Praxisbeispiele ausgezeichnet wurden, sind auch diese Preisträgerprojekte Ziele der Klimareise. Stationen der Klimareise waren bisher: Luckenwalde (06.05.2022), der Ortsteil Feldheim in Treuenbrietzen (06.07.2022), Senftenberg (05.08.2022), Wittstock (02.09.2022), Strausberg (17.08.2023), Potsdam (01.09.2023), Brandenburg an der Havel/Premnitz (27.03.2024), Cottbus (07.08.2024) und Frankfurt (Oder) am 31. Juli 2025.
Das Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg ist ein Zusammenschluss des Brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) und der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (VKU). Das Klimabündnis Stadtentwicklung möchte der Bedeutung des Klimaschutzes in brandenburgischen Städten und Gemeinden noch mehr Nachdruck verleihen.
Kooperationsvereinbarung im Bündnis weitere fünf Jahre verlängert
Der Zusammenschluss im Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg wurde am 10. Januar 2022 mit einer Kooperationsvereinbarung beschlossen. Da diese zum Ende des Jahres 2025 ausläuft, wird der Besuchstermin in Neuruppin genutzt, um dort die Verlängerung der Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen. Sie gilt ab 2026 für weitere fünf Jahre.
Insbesondere verfolgt das Klimabündnis folgende konkrete Ziele:
Auslobung eines Landeswettbewerbs „CO2-neutrales Quartier“. Der Wettbewerb wird weiterhin alle zwei Jahre ausgelobt.
Unterstützung der Städte und Gemeinden sowie der kommunalen Wohnungs- und Versorgungsunternehmen bei der kommunalen Wärmeplanung.
Gemeinsame Initiativen zur Unterstützung im Bereich klimagerechte Stadt, u. a. zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
Gemeinsame Workshops und Fachtagungen.
Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit.
Der rbb hat die Besichtigung des Quartiers ‘An der Pauline’ und die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Neuruppin begleitet - der Link zum Beitrag ist hier bis einschließlich 29.10.2025 abrufbar:
In Berlin-Brandenburg sind 81 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Berlin-Brandenburg leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 1,5 Milliarden Euro, erwirtschaften einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für mehr als 23.000 Beschäftigte.