Wasserstoffstrategie
VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg zum ostdeutschen Wasserstoff-Eckpunktepapier 16.06.20

Die Landesgruppe des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt das länder-übergreifende Wasserstoff-Eckpunktepapier der ostdeutschen Kohleländer.

„In der Energiewelt der Zukunft und in der Industrie von morgen wird der Energieträger Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen“, sagt Harald Jahnke, VKU-Landesgruppenvorsitzender und Geschäftsführer der Stadtwerke Prenzlau. „Aus erneuerbaren Energien gewonnen kann Wasserstoff erheblich zur Dekarbonisierung unserer Wirtschaft, zur Verknüpfung verschiedener Energiesektoren und damit auch zur Flexibilisierung unserer Energieversorgung beitragen.“ Es sei daher ein richtiger Schritt - flankierend zur Nationalen Wasserstoffstrategie - eine Landeswasserstoffstrategie zu erarbeiten, die die Besonderheiten der vom Strukturwandelprozess geprägten ostdeutschen Kohleländer individuell berücksichtigt. Jahnke: „Für den Aufbau einer regionalen und dezentralen Wasserstoffwirtschaft sehe ich in der Lausitz aber auch in anderen Regionen Brandenburgs großes Potenzial.“ Der VKU steht im Rahmen des Stakeholder-Beteiligungsprozesses zur Erarbeitung einer Landesstrategie als verlässlicher Partner zur Verfügung.

Die kommunalen Unternehmen in Brandenburg haben das Potenzial des Energieträgers Wasserstoff für den Klimaschutz und für den Technologiestandort Deutschland schon seit längerem erkannt. Viele Stadtwerke haben bereits eigene Wasserstoffprojekte entwickelt oder Projekte in der Planung. „Daher ist bedauerlich, dass die Wasserstoffstrategie des Bundes kaum auf die dezentrale Wasserstofferzeugung eingeht“, so Jahnke. „Hier bestehen erhebliche Möglichkeiten, regionale oder lokale Wasserstoffbedarfe zu decken und einen lokalen Beitrag zur Systemstabilität und Versorgungssicherheit zu leisten. Anstatt hauptsächlich auf Importe zu setzen, sollte die Bundesregierung in ihrer nationalen Wasserstoff-Strategie daher ambitioniertere Ausbauziele für die nationale Elektrolyseleistung anvisieren und dabei nicht allein auf die Wasserstofferzeugung im industriellen Maßstab fokussieren.“

In Berlin-Brandenburg sind 62 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Berlin-Brandenburg leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 860 Millionen Euro, erwirtschaften einen Umsatz von über 4,7 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für mehr als 17.000 Beschäftigte.