Wasserressourcenmanagement
VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg fordert länderübergreifendes Wasserressourcenmanagement 16.07.20

Das dritte Dürrejahr in Folge führt zu teilweise dramatischen Niedrigwasserständen in Brandenburgs Gewässern. Die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), die die kommunalen Trinkwasserver- und Abwasserentsorger vertritt, fordert ein länderübergreifendes Wasserressourcenmanagement.

„Die durch anhaltende Trockenheit verursachten Niedrigwasserstände verschärfen Nutzungskonflikte um das Grundwasser. Die Nutzung der Grundwasserressource für die Trinkwasserversorgung muss immer an erster Stelle stehen – auch vor den Interessen der Landwirtschaft“, so Harald Jahnke, VKU-Landesgruppenvorsitzender und Geschäftsführer der Stadtwerke Prenzlau.

Die Trinkwasserversorgung müsse laut Jahnke in einigen Regionen Brandenburgs mit einem steigenden Bedarf Schritt halten. „Steigender Zuzug sowie die Ansiedelung von Handel und Gewerbe führt zu einer größeren Abgabemenge von Trinkwasser.“ Die Erhöhung ihrer Wasserrechte sei für viele Versorger daher notwendig, um die Versorgungssicherheit gerade auch in Dürreperioden zu gewährleisten. „An dieser Stelle ist auch die Politik gefragt.“

Jahnke weiter: „Die Ankündigung der brandenburgischen Landesregierung, ein Niedrigwasserkonzept aufzulegen, begrüßen wir ausdrücklich. Um Nutzungskonkurrenzen intelligent zu regeln, sollte das Konzept ein länderübergreifendes Wasserressourcenmanagement umfassen. Wir brauchen einen integrierten Ansatz, der die Wasserabgaben der Spree-Talsperren in Sachsen ganzjährig nachhaltig steuert, damit Berlin und Brandenburg auch in Niedrigwasserperioden nicht auf dem Trockenen sitzen bleiben.“

Zur Quantitätsfrage kommt auch die Qualitätsfrage. Jahnke: „Im Zentrum aller wasserpolitischen Entscheidung muss die Anwendung des Verursacherprinzips rücken, insbesondere was die bergbaubedingten, teilweise erhöhten Eisen- und Sulfatwerte in der Spree und deren Zuflüsse angeht“.

In Berlin-Brandenburg sind 62 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Berlin-Brandenburg leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 860 Millionen Euro, erwirtschaften einen Umsatz von über 4,7 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für mehr als 17.000 Beschäftigte.