Cyber-Krisenplanspiel der VKU-Landesgruppe Baden-Württemberg: Kommunale Unternehmen üben mit der Polizei den Ernstfall

Mit der Digitalisierung gehen neue Bedrohungsszenarien für die Betreiber kritischer Infrastrukturen einher. Die VKU-Landesgruppe Baden-Württemberg hat die enge Ko-operation mit dem Landeskriminalamt für ein gemeinsames Cyber-Krisenplanspiel genutzt und hierzu auch die Mitgliedsunternehmen eingeladen.

03.04.19

Beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg kümmert sich wie bei den anderen Lan-deskriminalämtern die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) um Cyber-Bedrohungslagen bei Wirtschaftsunternehmen. Die VKU-Landesgruppe unterhält einen regelmäßigen Austausch mit dem ZAC. Im Rahmen dieser Kooperation wurde am 26. März ein Cyber-Krisenplanspiel in Leinfelden-Echterdingen durchgeführt, an welchem 22 Vertreter aus 18 kommunalen Unternehmen teilgenommen haben. Um das Szenario möglichst realitätsnah zu gestalten, wurde dieses vom ZAC gemeinsam mit Fachleuten zweier Mitgliedsunternehmen entwickelt.

Dem Szenario lag eine fiktive Erpressung auf die „Stadtwerke Cyberlingen“ zugrunde. Im Übungsszenario hatten die Straftäter die IT-Struktur eines kommunalen Versorgungsunternehmens angegriffen und forderten in einem Erpresserschreiben eine hohe Geldsumme, zahlbar in einer Kryptowährung. Falls ihre Forderungen nicht erfüllt würden, drohten die Täter, weite Teile der IT-Infrastruktur des Unternehmens lahmzulegen. Die Mitgliedsunternehmen erprobten gemeinsam die Abläufe und die Zusammenarbeit mit den Experten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg. Hierbei wurden verschiedene, fiktive, jedoch an die realen Bedingungen der Versorgungswirtschaft angelehnte Bedrohungsszenarien an einem über mehrere Tage dauernden Erpressungsfall trainiert. Die Übungsteilnehmer hatten dabei die Möglichkeit, in Gruppen mögliche Reaktionswege auf unterschiedliche Phasen des simulierten Cyberangriffs mit den LKA-Spezialisten zu erörtern.

Das geübte Planspiel sollte auch dazu dienen, die Sensibilität der IT-Verantwortlichen in diesen Bereichen nochmals zu stärken. Zudem zeigte sich, dass das frühzeitige Involvieren der Polizei zwingend erforderlich ist und die internen Kommunikations- und Entscheidungswege bereits im Vorfeld zu klären sind. Dies betrifft auch die Öffentlichkeitsarbeit.

Die Teilnehmer haben das Krisenplanspiel sehr positiv bewertet und alle Beteiligten konnten nützliche Impulse für die weitere Arbeit aufnehmen. Die VKU-Landesgruppe wird die Kooperation mit dem LKA weiter vertiefen und weitere Veranstaltungen dieser Art avisieren.