Studie zum Ladeinfrastrukturbedarf und Flächentool veröffentlicht
Informationen der Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat die Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030“ veröffentlicht. Voraussichtlich ist deutlich schneller als bisher angenommen mit einer Zunahme der Neuzulassungen zu rechnen. Um die Akquise von Flächen für den Ladeinfrastrukturaufbau zu erleichtern, wurde zudem das FlächenTOOL vorgestellt.

04.12.20

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VKU/regentaucher.com

Durch die jetzt verfügbare große Modellauswahl attraktiver, batterieelektrisch angetriebener Fahrzeuge und die jüngsten Anpassungen im Förderprogramm der Bundesregierung (Kaufprämie) erleben wir derzeit einen sprunghaften Anstieg der Neuzulassungen. Allein in den Monaten August bis Oktober 2020 wurden mit über 60.000 Fahrzeugen nahezu genauso viele Elektroautos neu zugelassen, wie im gesamten Jahr 2019. Daher ist es nun umso wichtiger, ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel öffentlich zugängliche und private Ladeinfrastruktur in den kommenden Jahren nötig ist, um die benötigte Energiemenge bedarfsgerecht zur Verfügung stellen zu können.

Dieser Frage geht eine aktuelle Studie der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur nach. In der Studie wird erstmals mit wissenschaftlicher Methodik ermittelt, wieviel - und vor allen Dingen - welche Ladeinfrastruktur bis zum Jahr 2030 aufgebaut werden muss, um den Bedarf zu decken.

Basis für die Studie sind vertrauliche Informationen der großen in Deutschland aktiven Automobilhersteller bezüglich ihres geplanten Fahrzeughochlaufs, die zeigen, dass bis zum Jahr 2030 mit einer deutlich höheren Anzahl batterieelektrischer Fahrzeuge kalkuliert werden muss. Die Studie berücksichtigt neue technische Entwicklungen, wie das Laden mit höheren Leistungen (HPC-Laden), und stellt die Bedürfnisse der Nutzenden ins Zentrum.

Die Studie und Pressemitteilung der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur finden Sie hier.

Eine entscheidende Frage ist in diesem Zusammenhang, wo die bereits in naher Zukunft benötigte Ladeinfrastruktur aufgebaut werden kann. Denn klar ist: Alleine durch Ladeinfrastruktur auf kommunalen Flächen kann die künftig benötigte Energiemenge nicht bereitgestellt werden. Die Kommunen haben bereits viele Standorte für Ladeinfrastruktur auf ihren Flächen ermöglicht und werden dies dort, wo keine anderweitigen Nutzungen vorgesehen sind und es aus stadtplanerischer Sicht denkbar ist, auch weiterhin tun. Aber angesichts der jetzt anstehenden Herausforderungen müssen nun alle sinnvollen Flächenpotenziale, vor allem auch diejenigen privater Flächeneigentümer, aktiviert werden.

Ein wichtiges Hilfsmittel dafür kann das am 18. November 2020 vorgestellte FlächenTOOL sein. Damit stellt die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur eine digitale Plattform bereit, die über Liegenschaften in Deutschland informiert, die für den Aufbau von Ladeinfrastruktur potenziell zur Verfügung stehen. Wer in Ladeinfrastruktur investieren möchte, findet hier die passenden Flächen. Bundesländer, Kommunen, kommunale Unternehmen und demnächst auch privatwirtschaftliche Unternehmen sowie Privatpersonen haben die Möglichkeit, ihre Liegenschaften über das FlächenTOOL anzubieten. Die Webapplikation ist so konzipiert, dass hierfür kein spezielles Vorwissen benötigt wird.

Unter www.flaechentool.de können Sie sich ebenfalls informieren.