Zu den heute von der Bundesnetzagentur veröffentlichen Ausschreibungsergebnissen für Windenergie an Land erklärt VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche: 09.08.19

„Die heutigen Ergebnisse zeugen von einem erneuten Tiefpunkt beim Ausbau der Windenergie an Land. Noch nie war die Beteiligung an der Windenergie-Ausschreibung so gering wie bei diesem Mal. Nicht mal ein Drittel der ausgeschriebenen Menge konnte bezuschlagt werden.

Es ist dringend notwendig, mehr Flächen für die Windenergie bereitzustellen und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen. Viele Windenergieprojekte von Stadtwerken scheitern daran, dass Vorschriften in Bezug auf Naturschutz, Flugsicherung oder Denkmalschutz viel zu streng ausgelegt werden. Der VKU steht hierzu in einem engen Austausch mit seinen Mitgliedern. Eine aktuelle Abfrage zeigt, dass es Stadtwerke gibt, bei denen jeweils bis zu 20 Projekte mit einer Leistung von bis zu 400 Megawatt an den Genehmigungsverfahren zu scheitern drohen.

Der von Bundesminister Altmaier angekündigte Windenergiegipfel ist eine Chance, Wege aus der Ausbaukrise zu finden. Anderenfalls droht nicht nur dem Windenergieausbau, sondern auch dem Projekt Energiewende insgesamt die Puste auszugehen.“

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.