VKU-Kongress „Perspektiven der Abfallberatung“: „Ein Weg, den die Menschen mitgehen müssen“ 24.11.23

Berlin, 24. November 2023. Auf dem ersten Kongress „Perspektiven der Abfallberatung“ des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) am 23. und 24. November 2023 haben sich Abfall- und Umweltberaterinnen und -berater sowie Fach- und Führungskräfte in der Öffentlichkeitsarbeit kommunaler Unternehmen und Kommunen ausgetauscht – mit dem Ziel, sich zu vernetzen, die Öffentlichkeitsarbeit weiter zu professionalisieren und so andere noch besser für Mehrweg und Kreislaufwirtschaft zu begeistern.

Kurz nachdem die Online-Anmeldung für den ersten Kongress „Perspektiven der Abfallberatung“ des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) freigeschaltet war, waren alle Plätze bereits ausgebucht. Abfallberatung beinhaltet immer mehr Themen, und der Bedarf nach Austausch und nach noch mehr Informationen ist offenbar sehr groß.

Der VKU hat deswegen den ersten Kongress zu Perspektiven der Abfallberatung am 23. und 24. November 2023 unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (SPD) organisiert. Abfallberaterinnen und -berater, aber auch Fach- und Führungskräfte in der Öffentlichkeitsarbeit kommunaler Unternehmen konnten sich hier an zwei Tagen bundesweit vernetzen und austauschen. Und die Öffentlichkeitsarbeit weiter professionalisieren.

„Weit mehr als nur Beratung“

„Heute steckt weit mehr hinter dem Berufsbild Abfallberaterin und Abfallberater als nur Beratung“, sagte Patrick Hasenkamp, VKU-Vizepräsident und Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster. „Um relevante Zielgruppen zu erreichen, geht es darum, sperrige Themen wie Abfallvermeidung oder Themen wie richtige Mülltrennung und Stadtsauberkeit „sexy“ rüberzubringen, damit die Menschen den Weg auch mitgehen.“

Doch Aufmerksamkeit werde zu einem immer knapperen Gut, so Hasenkamp weiter. „Wir müssen diese Themen also erlebbar machen, haptisch und sinnlich – das sind die Herausforderungen für Abfallberatung heute. Wir brauchen also eine nachhaltige Strategie für pädagogisch-strategische Bildungsarbeit. Wir brauchen aber auch klassische Unternehmenskommunikation und Social Media-Konzepte, um die ressourcenverbrauchenden und damit auch abfallproduzierenden Konsumentinnen und Konsumenten zu erreichen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind die Schlüssel zur Lösung.“

„Klauen ist erlaubt“

Auch in den Workshops und Diskussionen wurde auf dem Kongress deutlich: Der Stellenwert der Abfallberatung nimmt in Unternehmen zu und neben dem Thema Qualitätsmanagement spielen insbesondere Tätigkeiten der Öffentlichkeitsarbeit in das Berufsfeld hinein.

Der Gesprächs- und Diskussionsstoff dazu ging den Kongressteilnehmenden in der Geschäftsstelle der Berliner Stadtreinigung (BSR) in Berlin-Tempelhof daher nicht aus: Wie kann Kommunikation erfolgreich gestaltet werden? Welche Kampagnen und welche Fördermöglichkeiten gibt es? Und welche Maßnahmen sind erfolgreich, welche weniger?

Immer wieder fiel hier auch der Satz „Klauen ist erlaubt“: Es könne sehr hilfreich sein, zu schauen, was andere schon entwickelt haben, und zu überlegen, wie man das bei sich anwenden und davon profitieren kann, sind die Teilnehmenden sich einig.  Denn Abfallberatung, eingebettet in den weiter gefassten Begriff Kreislaufwirtschaft, ist ein Weg, den man gemeinsam gehen muss.

Hintergrund

Im Zuge der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Verpackungsgesetzes wurden die Aufgaben für die kommunale Abfallberatung nach § 46 KrWG deutlich ausgeweitet. Aus diesem Grund hat der VKU bzw. die Sparte Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit das Dienstleistungsangebot erweitert und kontinuierlich neue Formate eingeführt, etwa eine Plattform für Abfallberatung digitale Dialogrunden für die Abfallberatung. Nun folgt mit dem Kongress „Perspektiven der Abfallberatung“ das nächste Highlight. Ziel des Kongresses ist der bundesweite Austausch und die Förderung eines Netzwerkes für die Abfallberatung, hier sollen aber auch die aus den digitalen Dialogrunden entstandene fachliche Diskussion und Erkenntnisse zusammengefasst und vertieft werden.

 

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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