Schleppende Smart-Meter-Zertifizierung ist ein Bremsklotz für die Energiewende 13.11.19

Berlin, 13. November 2019: Über 90 Prozent der Erneuerbare-Energien-Anlagen sind an die Spannungsebenen des Verteilnetzes angeschlossen. Dazu kommen in der neuen Energiewelt auch neue Verbrauchergruppen, wie Wärmepumpen oder Elektroautos.

„Die Verteilnetzbetreiber erbringen schon heute eine enorme Integrationsleistung. Die Rolle der Verteilnetzbetreiber als Ermöglicher der Energiewende wird mit der zunehmenden Dezentralisierung der Erzeugung und Veränderungen in der Verbrauchsstruktur immer weiter zunehmen. Die Herausforderungen können nur bewältigt werden, wenn zunehmend neue digitale Technologien im Verteilnetz zum Einsatz kommen und neue Prozesse und Kommunikationswege aufgebaut werden. Die schleppende Smart-Meter-Zertifizierung ist hierbei ein echter Bremsklotz für die Energiewende“, so VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche anlässlich des diesjährigen VKU-Netzforums.

Unter dem Titel: „Systemmanager. Die neue Rolle der Verteilnetzbetreiber“ diskutieren Branchenvertreter auf dem VKU-Netzforum vom 13. bis 14. November in Berlin unter anderem über die Netzintegration erneuerbarer Energien, Sektorenkopplung und Digitalisierung der Verteilnetze. Die Keynote auf der Tagung wurde von Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, gehalten.

Katherina Reiche weiter: „Stadtwerke sind Allroundtalente. Aufgrund der Breite ihrer Aktivitäten vor Ort denken Stadtwerke die Energieinfrastrukturen – wie das Strom-, Gas- und Wärmenetz und zunehmend auch die Ladeinfrastruktur für Elektroautos – zusammen und stimmen sie auf die Herausforderungen der Energiewende ab. Dabei spielen die Schnittstellen zwischen den Infrastrukturen wie etwa KWK oder Power-to-X-Anlagen eine immer größere Rolle für die Energiewelt der Zukunft. Kommunale Unternehmen sind die Manager eines nachhaltigen und zuverlässigen Energieversorgungssystems, die das Ganze im Blick behalten.“

Das zweitägige VKU-Netzforum widmet sich daher nicht nur den Verteilnetzen, sondern auch anderen lokalen und regionalen Energieinfrastrukturen. Weitere Informationen finden Sie unter https://vku-akademie.de/veranstaltungen/energiewirtschaft/557-vku-netzforum-2019

 

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.