„Mit dem dritten zertifizierten Smart Meter wird das für den flächendeckenden Rollout der Messsysteme notwendige Startsignal vom BSI gegeben. Ab sofort können Stadtwerke von der Planungs- in die Umsetzungsphase gehen. Zugleich können sie smarte Geschäftsmodelle für ihre Kunden auf den Weg bringen. Dazu gehören beispielsweise digitale Produkte und Services wie die gemeinsame Erfassung von Strom-, Gas- und Wärmeverbräuchen.
Die Geräte der ersten Generation werden aber beweisen müssen, dass sie die angekündigten Mehrwerte bieten. Sie müssen zudem beweisen, dass sie praxistauglich sind, sich nahtlos in unterschiedliche Systeme integrieren lassen, quasi per „plug-n-play“ funktionieren und zukunftsfähig per Update sind. Das ist unter anderem notwendig, damit Smart Meter etwa in einem Wohnquartier die Stromerzeugung über Photovoltaikanlagen oder die Ladevorgänge von Elektroautos intelligent steuern können.
Der lange zeitliche Vorlauf der Smart-Meter-Zertifizierung war bislang ein Bremsklotz für die Unternehmen, die seit 2016 bestehenden gesetzlichen Vorgaben umzusetzen. Schon heute sind über 95 Prozent der Erneuerbare-Energien-Anlagen in den Verteilnetzen angeschlossen. Dazu kommen künftig neue Verbrauchergruppen wie Elektroautos oder Wärmepumpen. Die Herausforderungen, die mit der zunehmenden Dezentralisierung der Energieerzeugung, den Veränderungen in der Verbrauchsstruktur und den damit einhergehenden Datenmengen auf uns zukommen, können wir nur bewältigen, wenn digitale Technologien wie Smart Meter im Verteilnetz zum Einsatz kommen.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.