Reiche: „Branche brennt darauf, neue Ansätze praktisch zu erproben“
Katherina Reiche zu den Gewinnern der Reallabore 18.07.19

VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche zur heutigen Bekanntgabe der Gewinner der Reallabore:

„Reallabore sind ein wichtiges Instrument, um neue Technologien für die Energiewende zu erproben. Dass sich über 90 Konsortien mit 500 Partnern beworben haben, verdeutlicht das enorme Innovationspotenzial der deutschen Energiewirtschaft. Darunter befinden sich zahlreiche Stadtwerke, die die Energiewende vor Ort vorantreiben und neue Lösungen auf den Weg bringen. Sie tragen mit ihren Ideen und Projekten zur einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung und zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland bei.

Wir gratulieren den Bewerbern, die einen Zuschlag erhalten haben. Die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers, sich für eine Erweiterung des Förderrahmens einzusetzen, ist eine gute Nachricht. Die Branche brennt darauf, neue Ansätze praktisch zu erproben.

Unter den Gewinnern befinden sich vier VKU-Mitglieder als Konsortialführer:

  • DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH: Reallabor CityImpuls DD i
  • Hamburg Energie GmbH: IW3
  • Stadtwerke Jena Netze GmbH: JenErgieReal
  • STEAG GmbH: HydroHub Fenne

Ihnen und den Stadtwerken, die als Projektpartner an den Reallaboren mitwirken, gilt unserer besonderer Glückwunsch.

Allein zehn der ausgewählten Projekte befinden sich in den Strukturwandelregionen. Das ist ein positives Signal an die vom Kohleausstieg betroffenen Menschen. Die in den Eckpunkten der Bundesregierung zugewiesenen Mittel hierfür werden mit den Reallaboren auch über die Regionen hinaus innovative technologische Impulse senden.

Auch die ressortübergreifende Erarbeitung einer Wasserstoffstrategie, wie sie der Bundeswirtschaftsminister angekündigt hat, ist sinnvoll. Wasserstoff wird eine wesentliche Rolle bei der Energieversorgung der Zukunft spielen. Es ermöglicht die notwendige Flexibilisierung unseres Energieversorgungssystems und die Dekarbonisierung sämtlicher Sektoren. Unabhängig von der angekündigten Wasserstoffstrategie arbeitet die Branche bereits an Lösungen auf Wasserstoffbasis. Auch das belegen die Bewerbungen um die Reallabore, in denen der Einsatz von Wasserstoff im regionalen Kontext oft im Mittelpunkt des Projektes steht.“

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.