„Es werden alle klimaneutralen Energieträger in der Wärmeversorgung benötigt.“
Am 28.11.2022 wurde durch den Nationalen Wasserstoffrat die „Bottom-Up Studie zu Pfadoptionen einer effizienten und sozialverträglichen Dekarbonisierung des Wärmesektors“ veröffentlicht.
In der Studie wurden vier Beispielversorgungsgebiete anhand mehrerer Szenarien auf eine optimale zukünftige klimaneutrale Wärmeversorgung untersucht. Die Institute Fraunhofer ISE und Fraunhofer IEE kamen hierbei zur klaren Aussage, dass Transformationspfade alle wesentlichen Technologien als mögliche Lösungsoptionen beinhalten müssen und bei einer Einführung von verpflichtenden kommunalen Wärmeplänen zum jetzigen Zeitpunkt keine Technologieoptionen ausgeschlossen werden sollten.
„Der Einsatz von Wasserstoff sichert das Erreichen der langfristigen Klimaziele (nach 2030) in der Industrie und Energieerzeugung (Fernwärme) ab. Sofern die Marktentwicklung zu niedrigen Wasserstoffendkundenpreisen führt, erweitert sie den Lösungsraum für die Dekarbonisierung der privaten Haushalte. [...] Zusätzlich zum Hochlauf des Erzeugungsmarktes ist ein vorausschauender Aus- bzw. Umbau der notwendigen Infrastrukturen zwingend erforderlich“, so die Studie.
Florian Feller, Vorsitzender H2vorOrt: „Die Ergebnisse bestätigen, was sich bereits im Ergebnisbericht 2022 des Gasnetzgebietstransformationsplans gezeigt hat. Die Energiewende muss zur Situation vor Ort passen und dafür sorgen, dass neben Klimaneutralität auch weiterhin ein hohes Maß an Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Die Gasverteilnetzbetreiber legen mit dem GTP ein solides Fundament für die kommende Kommunale Wärmeplanung. Viele von ihnen sehen erste Transformationen von Gas- zu Wasserstoffnetzen bereits in den nächsten acht Jahren. Großflächige Umstellungen werden in den 2030er Jahren erwartet.“
Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen: „Hierbei ist es jedoch wichtig, dass offene Fragen der Regulierung zeitnah und transformationsfreundlich geregelt werden. Gas- und Wasserstoffnetze müssen als infrastrukturelle Einheit gedacht und entsprechend gemeinsam reguliert und finanziert werden. Wichtig für eine erfolgreiche Transformation ist insbesondere, dass sich die Bundesregierung nun auf europäischer Ebene klar gegen das von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Unbundling von Gas- und Wasserstoffnetzen ausspricht.“
Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW: „Die vom Nationalen Wasserstoffrat beauftragte Bottom-Up Studie Wärmesektor bestätigt, dass der Einsatz von Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung ein notwendiger Hebel für die Klimaneutralität Deutschlands ist. Vor Ort werden wir künftig einen Mix aus strom- und gasgeführter Wärmeversorgung sehen. Dafür brauchen wir grüne Moleküle – einerseits um das Stromnetz zu entlasten, andererseits um Erneuerbare Energien in großen Mengen durchs Land zu transportieren und über längere Zeiträume zu speichern. Das heutige Erdgasnetz ist größtenteils wasserstofftauglich. Mit Investitionen in Höhe von rund 50 Milliarden Euro können wir seine komplette H2-Readinesserreichen.”
Die Studie finden Sie unter: https://www.wasserstoffrat.de/veroeffentlichungen/studien
Den Ergebnisbericht 2022 zum Gasnetzgebietstransformationsplan sowie weitere Informationen zu H2vorOrt finden Sie unter: www.H2vorOrt.de
Pressekontakt:
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Florian Feller
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In H2vorOrt arbeiten 47 Unternehmen im DVGW zusammen mit dem VKU an der Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität. H2vorOrt ist das zentrale Gremium für die strategische Dekarbonisierung der deutschen Gasverteilnetze. Die 47 Partner betreiben mehr als 50% der deutschen Gasverteilnetzkilometer und Netzanschlüsse.
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW)
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Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.700 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der DVGW ist die im Energiewirtschaftsgesetz benannte Institution für Wasserstoffinfrastrukturen. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral.
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.