VKU-Chef Ingbert Liebing zu den BNetzA-Ausschreibungsergebnissen 30.04.21

Berlin, 30.04.2021. VKU-Chef Ingbert Liebing zu den BNetzA-Ausschreibungsergebnissen (Ausschreibungen für Solaranlagen des ersten Segments, Windenergieanlagen an Land, Biomasseanlagen und innovative Anlagenkonzepte):

„Auch die aktuell veröffentlichten Ausschreibungsergebnisse für erneuerbare Energien bestätigen den Trend der letzten Ausschreibungen. Der Blick auf die ausgeschriebenen 1,5 Gigawatt für Windenergieanlagen, für die nur Gebote über 718,8 MW eingereicht wurden, zeigt: Es fehlt schlichtweg an genehmigten Projekten. Deshalb kommt es nun mehr darauf an, auf allen Ebenen die Bremsen zu lösen, um für eine Trendumkehr zu sorgen. Das betrifft die Frage des Artenschutzes genauso wie das Planungsrecht.

Umgekehrt war die Ausschreibung bei Solaranlagen um den Faktor 2,5 überzeichnet. Bei den nun erhöhten Ausschreibungsmengen sollte ein Schwerpunkt gesetzt werden. Derzeit werden Projekte nicht „bezuschlagt“ und damit auch nicht umgesetzt. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels können wir uns das nicht leisten.“

 

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten wurden 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 90 Prozent, Wärme 74 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitbandausbau. 190 Unternehmen investieren pro Jahr über 450 Mio. EUR. Sie steigern jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent. Beim Breitbandausbau setzen 93 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude.