Schnellladegesetz: VKU-Chef Ingbert Liebing zum BMVI-Konzept zur Ausschreibung von 1.000 Schnellladestandorten 08.06.21

Berlin, 08.06.2021. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat das Konzept zur Ausschreibung von 1.000 Schnellladestandorten im Rahmen des kürzlich verabschiedeten Schnellladegesetzes vorgestellt. Dazu sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen:

„Der VKU begrüßt die jüngsten Entwicklungen um das Schnellladegesetz. Es ist gut, dass die Bundesregierung nun Details zu den Ausschreibungen für die Schnellladestandorte bekannt gibt. Die bisher offen gebliebenen Fragen erschwerten die Vorbereitung interessierter Stadtwerke auf das Programm. Das vorliegende Ausschreibungskonzept wirkt sehr durchdacht. Vor allem sind wir sehr erfreut, dass durch das Ausschreibungsdesign (in sechs Regionen je zwei bis drei Lose) auch für mittelständische Stadtwerke und ihre Kooperationspartner realistische Chancen bestehen, an dem Programm teilzunehmen und den Markt für Schnellladeinfrastruktur mit zu entwickeln.“

Bis Ende Mai 2021 wurden bereits knapp doppelt so viele Fahrzeuge neu zugelassen wie im gesamten Jahr 2019. Der Anteil der Elektrofahrzeuge an den gesamten Neuzulassungen beträgt mehr als 11 Prozent. Angesichts dieser Zahlen muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur nun aber auch außerhalb des 1000-Standorte-Programms deutlich an Fahrt aufnehmen.

Dazu Liebing: „Die Stadtwerke und ihre Partner stehen bereit. Nun geht es vor allem darum, geeignete Flächen für den Aufbau von Ladeinfrastrukturangeboten zu akquirieren, insbesondere auch in urbanen Regionen. Eine Studie des Bundesverkehrsministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass bis zum Jahr 2030 bis zu 10.000 innerstädtische Schnellladestandorte notwendig werden könnten, um den Energiebedarf der Fahrzeuge decken zu können. Deswegen müssen wir nun auch Flächenpotenziale des Einzelhandels und der Wohnungswirtschaft in den Blick nehmen.“

 

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten wurden 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 90 Prozent, Wärme 74 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitbandausbau. 190 Unternehmen investieren pro Jahr über 450 Mio. EUR. Sie steigern jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent. Beim Breitbandausbau setzen 93 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude.