Berlin, 11.05.2019. Zum heutigen Tag der Städtebauforderung appelliert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), Investitionen in den Glasfaserausbau in Stadt und Land durch den Abbau von Wettbewerbsverzerrungen sowie mehr Rechts- und Planungssicherheit anzukurbeln, um smarte Städte und smarte Regionen zu ermöglichen und auch Klimaanpassungen zu unterstützen.
„Glasfaser ist die Basis für schnelles Internet und damit buchstäblich das digitale Fundament Smarter Städte und Regionen. Sie können die Herausforderung des Klimawandels, der Urbanisierung und Demografie meistern und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen beitragen“, so Katherina Reiche, VKU-Hauptgeschäftsführerin.Einen entsprechenden Antrag des Bundestags zu Städtebauförderung und smarten Städten und Regionen begrüßt der VKU - jetzt kommt es darauf an, den Kompass einzunorden, um den Wandel zu gestalten.
Demografischen Wandel mit Anreizen für Kooperationen gestalten
In ländlichen Regionen schultern immer weniger die Kosten für den Erhalt und Betrieb der Infrastrukturen. Eine Lösung, damit Wasser, Strom und schnelles Internet auch künftig überall sicher und bezahlbar bleiben, sind Kooperationen zwischen Kommunen und kommunalen Unternehmen. Anreize für interkommunale Kooperation, wie der Bundestag sie vorschlägt, sind der richtige Weg.
Mehr Grün und Blau im Grau
Starkregendialoge für Anpassung an Klimawandel
Bund und Länder sind gefordert, Stadtwerke bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, etwa durch Starkregendialoge. Dessen Folgen sind extremen Wetterereignissen. Starkregen trifft besonders Städte, weil Beton und Asphalt die Flächen versiegeln und das Wasser nicht versickern kann. So kommt es zu Überflutungen. Zum Schutz verknüpft die smarte Stadt ober- mit unterirdischen Instrumente, zum Beispiel sensorbasierte Steuerungssysteme in Kanälen mit neuen Grün- und Wasserflächen: mehr Grün und Blau im Grau. Geeignete Konzepte zur Klimaanpassung erarbeiten Stadt- und Freiraumplaner, Entwässerungsbetriebe, Straßenbaulastträger, Grundstückeigentümer, Landwirtschaft bei Starkregendialogen.
Hintergrund: Beispiele für Chancen smarter Städte und Regionen
Smarte Netze ermöglichen die Energiewende. Intelligente Steuerungssysteme unterstützen bei Starkregen, die Wassermassen zu entsorgen. Autonomes Fahren und Telemedizin werten das Land als Wohn- und Arbeitsort auf: So leisten smarte Städte und Regionen einen Beitrag zu gleichwertigen Lebensverhältnissen, der Basis unserer Wettbewerbsfähigkeit und unseres Zusammenhalts.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.