VKU zum Plastikmüll-Export: Aus den Augen, aus dem Sinn ist keine Lösung 14.05.19

Berlin, 14.05.2019. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt das Basler Übereinkommen der Vereinten Nationen, den Plastikmüll-Export stärker zu reglementieren. Ab 2021 soll der Export Plastikabfälle in Entwicklungs- und Schwellenländer untersagt werden, wenn sich diese schlecht recyceln lassen, weil diese nicht sortiert, verunreinigt oder mit anderen Abfallarten vermischt sind.

Dazu VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp: „Die Beschlüsse sind eine Aufforderung an die internationale Staatengemeinschaft und insbesondere die Industriestaaten, einen besseren Umgang mit Plastikabfällen zu finden: ihn einfach in Entwicklungs- und Schwellenländer zu verschiffen und damit die Entsorgungsprobleme auszulagern, nach dem Motto 'aus den Augen aus dem Sinn', ist keine Lösung.

Auch Deutschland muss das zum Anlass nehmen, die Entsorgungsvorgaben und -prozesse kritisch zu hinterfragen. Ein Vierteljahrhundert nach Einführung der Verpackungsverordnung haben wir kaum etwas erreicht: Die Plastikverpackungsmengen steigen seit Jahren an und auch die Recyclingquoten sind schöngerechnet worden.

Produkthersteller und private Entsorgungswirtschaft müssen endlich ihrer Verantwortung nachkommen und ihre angekündigten Recyclingkapazitäten realisieren.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.