Berlin, 08.04.2019. Zur heutigen Gesprächsrunde im Bundeslandwirtschaftsministerium über die Nachbesserung der Düngeverordnung äußert sich VKU-Vizepräsident Karsten Specht, der am Treffen teilgenommen hat. Die Mitglieder des VKU versorgen rund 90 Prozent der Deutschen mit Trinkwasser.
VKU-Vizepräsident Karsten Specht:
„Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer eins. Wenn es darum geht, Gesetze und Verordnungen zu überarbeiten, muss die Sicherung der Ressourcen für die Trinkwasserversorgung an erster Stelle stehen.
Wir haben heute gemeinsam einen Prozess angeschoben, der unsere Trinkwasserressourcen schützt und den Vorgaben der Nitratrichtlinie entspricht. Wir benötigen zügig eine vollständige Transparenz im Düngesystem. Zudem muss die Sanierung der nitratbelasteten Gebiete (sogenannte rote Gebiete) konsequent angegangen werden. Die Bundesländer müssen daher ermächtigt werden, mit wirkungsvolleren Maßnahmen in den roten Gebieten gegenzusteuern - und dann auch handeln. Den Weg, den die Bundesregierung bisher gegangen ist, begrüßen wir deshalb: Wir brauchen mehr und verpflichtende Maßnahmen in den roten Gebieten, die in der Düngeverordnung verankert werden müssen.
Wir müssen den Boden auf eine Schlankheitskur setzen. Das ist im Interesse der Menschen als Trinkwasserkunden und auch im Interesse der Bundesrepublik, um in der Folge einer Sanktionierung durch Brüssel zu entgehen. Es geht darum, dass Deutschland langfristig und konsequent die Vorgaben der Nitratrichtlinie umsetzt.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.