Bericht von der Fachtagung der Landesgruppe Küstenländer 2022 in Travemünde 19.09.22

Bei der diesjährigen Fachtagung der Landesgruppe Küstenländer wurde den Teilnehmenden alles geboten, was das Herz begehrt. Mit dem Hotel SlowDown in Travemünde wurde ein Tagungsort gewählt, der sich auch gleichermaßen für einen Kurzurlaub gut geeignet hätte. Das Programm bot eine ausgewogene Mischung aus praxisnahen und fachspezifischen Vorträgen zu aktuellen abfallwirtschaftlichen Themen, hochkarätigen über die Abfallbranche hinaus bekannten Referenten sowie einem außergewöhnlichen Abendprogramm. Mittendrin waren außerdem die Fachaussteller des VKU Fördervereins, deren Stände im Aufenthaltsbereich direkt neben dem Tagungssaal im Pausenraum platziert waren und welche jeweils zusätzlich am Ende der passenden Themenblöcke kurz die Gelegenheit hatten Ihre Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren.

Eröffnet wurde die Fachtagung vom Vorsitzenden Andreas Nieweler, der in seinem Grußwort auf die aktuellen Themen einging welche die Branche aktuell umtreiben.

Anschließend richtete auch Ingbert Liebing ein Grußwort an die Teilnehmenden und sprach die zahlreichen Herausforderungen an, die kommunale Unternehmen aktuell zu meistern haben. Der VKU wirbt bei der Politik stetig und mit Nachdruck um wirksame Entlastungen der VerbaucherInnen, da viele bereits jetzt die steigenden Kosten nicht mehr stemmen können und insbesondere den Stadtwerken Zahlungsausfälle in bisher unbekannten Dimensionen drohen. Umso widersprüchlicher ist es, dass parallel zu den notwendigen Diskussionen um Entlastungen der BürgerInnen, eine Ausweitung des BEHG auf die Abfallverbrennung und damit weitere Belastungen diskutiert werden. Stattdessen fordert Herr Liebing ein Moratorium neuer Belastungen bei gleichzeitigen zielgerichteten Entlastungen.

Nach den Grußworten unseres Landesgruppenvorsitzenden und Hauptgeschäftsführers folgte das des Lübecker Bürgermeisters Jan Lindenau. Dessen Kernbotschaft umfasste die notwendige Vorreiterrolle von kommunalen Unternehmen beim Klimaschutz welche in Lübeck unter anderem von den Entsorgungsbetrieben bereits erfolgreich eingenommen wird. So arbeiten diese nach eigenen Angaben nicht nur klimaneutral sondern klimapositiv und sämtliche CO2- Minderungsziele im Vergleich zu 1990 übererfüllt. Neben einem guten und unternehmensübergreifenden Zusammenspiel aller Akteure liegt dies auch an dem hohen Engagement bei der Abfallvermeidung oder den Kampagnen „Wir für Bio“ und „Wir für Mehrweg“ welche im Jahr 2019 sogar mit dem Bundespreis Verbraucherschutz im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde. Am Ende seines Grußwortes sprach Herr Lindenau den Teilnehmenden Mut zum Probieren neuer Maßnahmen und Technologien zu und teilte dabei seine Erfahrung mit, dass einfach mal machen oft besser und günstiger ist, als erst zahlreiche teure Gutachten einzuholen um dann doch nichts zu realisieren.

Nach den Grußworten folgte der von vielen mit Spannung erwartete Vortrag des Soziologen und Publizisten Prof. Dr. Harald Welzer mit dem Titel „Abfall war eine Innovation des 20. Jahrhunderts, die Zukunft braucht Exnovationen“. Laut Welzer ist unser aktuelles, auf stetiges Wachstum beruhendes System mittlerweile eindeutig überholt und ein Umdenken in der Gesellschaft zwingend nötig. Dass Problem dabei ist, dass dieses System von Wirtschaft und Gesellschaft so lange Zeit wahnsinnig gut funktioniert hat. So sind die meisten heute lebenden Menschen in großer Sicherheit aufgewachsen und nicht gewohnt mit der Gewissheit leben zu müssen, dass jederzeit etwas unvorhergesehenes und Schlimmes passieren kann. Wir blicken zurück auf über 70 Jahre positiver Erfahrungen, hohem wirtschaftlichen Aufstieg und einer Erhöhung von Konsum und Reichweite in jeder Hinsicht. Dabei ist die Erfolgsgeschichte nicht nur materieller Art, sondern auch die individuellen Handlungsspielräume haben sich stark erweitert. Wir leben in einem unfassbaren Luxus und einer Kultur, in der viele nicht mehr die physische Grundlage der Dinge im Blick haben und in Folge dessen solch kostenintensive und komplexe Leistungen der öffentlichen Hand wie die Daseinsvorsorge als selbstverständlich empfinden.

Die Welt wurde als Warenlager betrachtet, dass man zum Wohle der Menschheit nutzen kann und die negativen Auswirkungen für Natur und Umwelt vielerorts ignoriert. Das ging eine Weile lang gut. Nun aber antwortet die Natur indem Sie zeigt, dass die Prinzipien unseres Erfolgsmodells auf Dauer nicht funktionieren und unser Handeln Konsequenzen hat. Wir tun uns allerdings sehr schwer damit dies zu akzeptieren und versuchen stattdessen die Endlichkeitsprobleme mit Optimierung zu lösen. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass Gesellschaften dazu neigen bei Problemen einfach die Erfolgsmodelle die Sie einst entwickelt haben zu intensivieren bzw. zu optimieren. Wenn wir aber das falsche optimieren, bleibt es trotzdem falsch. Ein wichtiger Indikator dafür, dass unser einstiges Erfolgsmodell nicht mehr funktioniert, sind die zahlreichen sogenannten Krisen der letzten Jahre. Während der Begriff der Krise nahelegt, dass es sich um vorübergehende Einzelereignisse handelt, wird bei näherer Betrachtung deutlich, dass diese miteinander zusammenhängen. Demensprechend müssen wir unseren Umgang mit diesen Ereignissen ändern. So ist zum Beispiel der bloße Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Ahrtal keine nachhaltige Bewältigungsstrategie.

Wir versuchen stetig den Umfang des Stoffwechsels zu erhöhen und gleichzeitig die negativen Folgen zu reduzieren, statt endlich zu akzeptieren, dass die Wachstumswirtschaft der Generator von Problemen und nicht von Lösungen ist. Welzer betonte aber dabei, dass seine Kritik sich nicht gegen den Kapitalismus als solchen richtet, sondern gegen das Wachstum als Parameter für erfolgreiches wirtschaftliches Handeln.

In Bezug auf die Abfallwirtschaft wird viel zu sehr die Frage ausgeblendet, weshalb überhaupt so viel entsorgt werden muss. Der Gedanke der Wiederverwendung ist in vielen Köpfen oft gar nicht mehr vorhanden und die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft in der Gesellschaft noch nicht angekommen. Um die Probleme zu lösen, müssen wir deren Zusammenhänge erkennen, die zentralen Fragen neu stellen und einstig richtig geglaubte Antworten überdenken.

Gleichzeitig müssen wir aufhören von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft als Zwang zu reden, da etwas zu müssen immer negativ konnotiert ist und Ablehnung hervorruft. Stattdessen müssen wir mehr auf die Chancen und Vorteile einer nachhaltigen Gesellschaft eingehen.

Die Situation in der wir uns befinden bezeichnet Welzer als „nachhaltig schlimm“ und den Umfang der aktuellen Zeitenwende weitaus größer als von Scholz benannt. Gleichzeitig mahnt er aber, dass wir nicht so tun dürfen als wären wir in der Lage die Probleme einfach so zu bewältigen und bereits alle Lösungen parat hätten.

Für Ihn steht aber fest, dass in einer freien Gesellschaft jede Person im Rahmen der eigenen Möglichkeiten versuchen muss die Dinge zum positiven zu verändern.

Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Welzer bedanke sich Herr Nieweler und prophezeite, dass dieser nicht nur Ihn sehr nachdenklich gemacht hat, sondern wohl auch bei den restlichen Teilnehmenden noch lange nachwirken wird. Anschließend stellt er die Frage in den Raum, wie es uns gelingen kann mit dem was wir tun in die Offensive zu gehen, statt immer nur zu reagieren und richtet an Prof. Dr. Welzer die Frage, ob in den Krisen denn auch Chancen liegen. Dieser antwortet, dass dies nur dann der Fall ist, wenn wir akzeptieren, dass die Lösung nicht darin liegt nach der Krise wieder in den Status Quo zurückzugehen. Die Frage die es zu beantworten gilt ist folgende: Wie kann es uns gelingen das aktuelle Wirtschaftssystem das Krieg gegen die Natur führt zu befrieden? Die Antwort darauf ist alles andere als einfach. Fest steht aber, dass Veränderung positiv assoziiert sein muss.

Der nächste Vortrag auf der Tagesordnung war von Annalena Wacker aus dem VKU Büro in Brüssel zur aktuellen Gesetzgebung im Bereich Abfall-, Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft in Europa. Nach einer kurzen Vorstellung der verschiedenen Institutionen der EU Gesetzgebung berichtete Sie über den Aktionsplan Kreislaufwirtschaft und dessen Relevanz für die Abfallwirtschaft in Deutschland und ging anschließend auf den aktuellen Stand zur Novelle des Europäischen Emissionshandels (EU ETS) ein. Ihrer Einschätzung nach ist eine Bundesweite Regelung umso überflüssiger, je länger Sie dauert, da eine EU Weite Regelung in wenigen Jahren kommen wird.  

Im Anschluss an Frau Wacker berichtete Joschka Knuth, Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein über die für die Abfallwirtschaft relevanten Inhalte des Koalitionsvertrages der neuen Schwarz-Grünen Landesregierung. Diese hat sich zum Ziel gesetzt eine Vorreiterrolle im Bereich Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft einzunehmen und das erste klimaneutrale Industrieland zu sein. Um dies zu erreichen wird ein Aktionsplan Kreislaufwirtschaft mit Schwerpunkt auf Ressourcenschutz- und Effizienz erstellt. Langfristiges Ziel ist die Reduktion der Entsorgungsmengen bis hin zu Zero Waste.

Im nächsten Vortrag ging es um einen Blick ins Nachbarland Dänemark. Laura Kabus, Koordinatorin für Abfallwirtschaft im dänischen Generalkonsulat HH gab einen Überblick über die zukünftige Abfall-, Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft in Dänemark. Das Land ist im EU Kontext einer der größten Abfallproduzenten, besitzt aber so viele Müllverbrennungsanlagen, dass es für deren vollständige Auslastung auf Importe aus Deutschland und Großbritannien angewiesen ist. Das Land hat aber trotz des vergleichsweise schlechten Status Quo die Vision eines grünen Abfallsektors und das Ziel der allgemeinen Klimaneutralität bis 2030, hofft als kleines Land aber ganz besonders auf Regelungen und Unterstützung durch die EU.

Im Anschluss der Referate des ersten Themenblockes folgte eine sehr angeregte Diskussion, welche wohl endlos hätte fortgeführt werden können, wenn nicht ein üppiges und abwechslungsreiches Mittagsbuffet sowie die Fachausstellung gelockt hätte.

Der zweite Themenblock zu alternativen Antrieben und klimagerechter Logistik hätte eigentlich mit einem Vortrag von Dr. Holger Kloth (VDV) eröffnet werden sollen, musste allerdings auf den nächsten Tag verschoben werden, da Herr Kloth spontan zu einem Fernsehauftritt eingeladen wurde.

Stattdessen durfte Thomas Maas von der Stadtreinigung Hamburg und Vorsitzender des Fachausschusses Fuhrpark im VKU den Themenblock mit einem Bericht über den Status des Einsatzes alternativer Antriebe in der Entsorgungswirtschaft eröffnen und stellte dabei heraus, dass es eine hohe Zufriedenheit unter den Mitarbeitenden in Bezug auf die Nutzung der neuen Fahrzeuge und Geräte gibt.

Der letzte Vortrag des Themenblocks von Holger Kluge, Programm Manager Klimafreundliche Nutzfahrzeuge bei der NOW GmbH, war eine perfekte Ergänzung zum Statusbericht von Herrn Maas und brachte die Anwesenden auf den aktuellen Stand der Fördermöglichkeiten für alternativ angetriebene Fahrzeuge.

Anschließend folgte der erste Austellerblock bei welchem die Firmen Insert IT, Abakus und C-Trace den Teilnehmenden Ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellten und fürs aufsuchen Ihrer Stände in der anschließenden Kaffeepause werben konnten.

Nach der Kaffeepause teilte sich das Publikum in zwei Gruppen, wobei gewählt werden konnte zwischen dem Block III mit dem Thema Neue Technologien und Zukunftskonzepte und dem Block III A welcher sich mit dem Baubetriebshof der Zukunft beschäftigte und in der gemütlichen Kaminlounge des Hotels stattfand.

Block II wurde eröffnet von Dr. Julia Vogel aus dem Umweltbundsamt Berlin /Dessau welche sich mit der Frage beschäftigte, ob es sich beim chemischen Recycling eher um eine große Chance oder einen Irrweg handelt, ohne diese zum heutigen Zeitpunkt abschließend beantworten zu können.

Umso passender war es, dass der Vortrag von Bernard Kemper mit seinem Bericht über das gemeinsame Projekt von EEW und dem grünen Punkt zum chemischen Recycling von Verpackungskunststoffen an diese Frage anknüpfte. Dabei machte Kemper deutlich, dass Siedlungsabfälle ein hohes Kunstoffpotential für chemisches Recycling bieten und das mechanische Recycling nicht ausreicht, um die ehrgeizigen Quoten zu erreichen.

Den Schluss der Vortragsveranstaltung des ersten Tages bildete Prof. Dr. Kerstin Kuchta von der TU Hamburg mit einer erfrischenden und schonungslosen Analyse der aktuellen Trends zur Gestaltung von Kunststoff Verpackungen und deren Recyclingtauglichkeit.

Trotz der fortgeschrittenen Tageszeit gab es auch bei diesem Themenblock im Anschluss an die Vorträge wieder eine lebhafte Diskussion. Dieser konnte man entnehmen, dass den Teilnehmenden viel an der Erhöhung der Recyclingquote liegt und die Abfallwirtschaft sehr interessiert an neuen Technologien ist.

Nach einer kurzen Verschnaufpause hatten die Teilnehmenden dann im Rahmen des Abendprogramms der Tagung die Möglichkeit zur Besichtigung der Passat. Das ehemalige Frachtsegelschiff aus dem Jahr 1911 wurde von der Stadt Lübeck gekauft, ist seit 1960 eines der Wahrzeichen der Stadt und wird als stationäres Museumsschiff, Jugendherberge und Veranstaltungsort genutzt. Auf der Passat konnte dann optional an Führungen über das geschichtsträchtige Schiff teilgenommen werden, während gleichzeitig der Passatchor für ein passendes Abiente sorgte. Im Anschluss rundete dann ein ausgewogenes Buffet in gemütlicher Schiffsbauch- Atmosphäre den gelungenen Tag ab.

Am nächsten Morgen wurde dann zunächst der Vortrag von Dr. Kloth nachgeholt. Der Landesgruppengeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen von Niedersachsen- Bremen referierte über die Zukunft des Öffentlichen Verkehrs und ging dabei auf die Herausforderungen ein, welche sich durch die Umstellung auf E- Mobilität im ÖPNV ergeben und überwiegend Deckungsgleich mit denen sind, welche die Abfallwirtschaftsbetriebe zu bewältigen haben.

Der anschließende fünfte Block der Tagung beschäftigte sich mit dem Dauerthema Personal und Organisation und wurde durch einen Vortrag von Dr. Hermann Janning mit dem Titel Kommunale Führungskultur – Anspruch und Wirklichkeit eröffnet. Janning machte dabei deutlich, dass Führung in kommunalen Unternehmen zwar unter anderen Rahmenbedingungen stattfindet, ansonsten aber dieselben Prinzipien gelten wie in privaten Unternehmen.

Der nächste Vortrag beschäftigte sich mit einem Thema welches Unternehmen branchenübergreifend zunehmend Sorgen bereitet.  Karin Pfäffle, Geschäftsführerin von Stromnetz Hamburg sprach über die Strategien Ihres Unternehmens zur Personalgewinnung und Sicherung und betonte dabei die Bedeutung von Flexibilität durch Hybrides Arbeiten und Digitalisierung für potentielle Arbeitnehmer*innen.

Der darauffolgende Referent konnte optimal an die Aussagen seiner Vorrednerin anknüpfen. Ulrich Bähr, geschäftsführender Vorstand der CowWorkLand e. G., warb für die Nutzung von CoWorking Spaces als Zukunftsmodell für Unternehmen aller Art und informierte darüber, wann die Nutzung von CoWorking Spaces für Mitarbeitende eine attraktive Ergänzung zu Büro und home Office sein kann und was dabei für Führungskräfte zu beachten ist. 

Der letzte Themenblock der Fachtagung beschäftigte sich noch einmal explizit mit einer Thematik, die eigentlich ohnehin schon das übergreifende Hauptthema der gesamten Tagung war: Klima- und Ressourcenschutz in öffentlichen Unternehmen.

Den Auftakt machte der allseits bekannte Rechtsanwalt Prof. Hartmut Gaßner, welcher sein erstes Statement bereits im Titel seines Vortrages unterbrachte: Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft.

Der Vortrag stellte schonungslos dar, in was für einer schwierigen Lage wir uns angesichts der Klimakrise befinden und dass die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen in allen Sektoren unzureichend sind. Des Weiteren äußerte er sich sehr kritisch über die Kampagne von ITAD und VKU zum BEHG und forderte stattdessen ein größeres Engagement der Verbände zur flächendeckenden Einführung der Wertstofftonne und der Abschaffung der dualen Systeme.

Im Anschluss an Prof. Gassner berichtete Thomas Schwarz, Verbandsgeschäftsführer vom Zweckverband der Abfallwirtschaft Region Hannover über die auf die Abfallwirtschaftsbetriebe zukommenden Veränderungen durch Bestimmungen der Taxonomie und der Verpflichtung zur nichtfinanziellen Berichterstattung.

Der darauffolgende Vortrag gab dann konkrete Anleitungen für ein klimagerechtes Beschaffungswesen und dessen rechtssichere Umsetzung, wobei die Referentin Dr. Angela Dageförde eindringlich alle Führungskräfte zu einer klaren Positionierung für ein Klimagerechtes Beschaffungswesen gegenüber den Mitarbeitenden aufrief.

Den letzten Vortrag der Fachtagung durfte Prof. Rüdiger Siechau halten, welcher anschaulich darüber berichtete, was die Stadtreinigung Hamburg für den Klima- und Ressourcenschutz in der Praxis tut und eine Ausweitung der Taxonomie für die Abfallwirtschaft forderte.

Im anschließenden Ausstellerforum zum Blockthema stellten sich dann noch die Unternehmen REMONDIS Digital Services GmbH, ENERA GmbH, die Wettermanufaktur sowie SCANTEC vor.

Abschließend hielt der stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Jens Ohde das Schlusswort und gab einen Ausblick auf die Fachtagung 2023. Bevor die Anwesenden dann noch zu einem letzten gemeinsamen Austausch beim Mittagessen zusammenkommen konnten, musste allerdings noch ein langjähriger, wertvoller Akteur und Unterstützer der Landesgruppe Küstenländer verabschiedet werden. Dr. Reinhold Kassing, welcher seit August 2011 sehr erfolgreich die Geschicke der Landesgruppe gelenkt hat, wird nach einer Übergangszeit zum 30. November 2022 in den Ruhestand gehen. Nachfolger wird der Volljurist Marc Lahmann. Dr. Kassing hat sich stets für die Landesgruppe stark gemacht und war unter anderem maßgeblich daran beteiligt, dass den Küstenländern im Rahmen des Pilotprojektes nun zwei hauptamtliche Referent*innen zur Verfügung stehen.  

Alle Präsentationen zu den auf der Fachtagung gehaltenen Vorträgen sowie eine Fotogalerie stehen den Mitgliedern im Downloadbereich zur Verfügung. Die nächste Fachtagung wird am 12./13.09.2023 in Bremerhaven stattfinden.