Infrastruktur unter Druck – gemeinsame Wasserfachtagung Mecklenburg-Vorpommern von Nordwasser GmbH und VKU

Weltweit steigt der Druck auf die Trinkwasserressourcen. Infrastrukturen müssen an die Klimafolgen wie Dürre und Starkregen angepasst werden. Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wassernutzung muss beschleunigt werden, so die diesjährige Botschaft des internationalen Weltwassertags am 22. März 2023. Der Weltwassertag, zu dem die Vereinten Nationen seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich an Bedeutung von Wasser als essenzielle Ressource des Lebens. Der internationale Tag des Wassers 2023 steht unter dem Motto "Accelerating Change", den Wandel beschleunigen.

19.04.23

Rostock, 21.03.2023 Auch die Wasserver- und Abwasserentsorger in Mecklenburg-Vorpommern sehen in den kommenden Jahren immensen Investitions- und Anpassungsbedarfen entgegen. Vor diesem Hintergrund veranstaltet die Landesgruppe Nord des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) gemeinsam mit der Nordwasser GmbH zurzeit die ‚Wasserfachtagung Mecklenburg-Vorpommern‘ in Rostock. Unter der Schirmherrschaft von Dr. Till Backhaus als Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern diskutiert die kommunale Wasserwirtschaft den Ausbau der Resilienz der Infrastrukturen vor Ort. Im Fokus stehen Themen wie die Bedeutung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie, der Einsatz von Geothermie im Spannungsfeld der Trinkwasser- und Wärmeversorgung sowie der Umgang mit Klimaextremen in der Zukunft.  

Dazu Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern: „Wasser die Quelle allen Lebens: Nicht nur der Mensch selbst, sondern auch die Welt um ihn herum, ist vom Wasser abhängig. Ausreichend verfügbares Wasser ist in der westlichen Wohlstandsgesellschaft leider zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Dabei haben wir allen Grund zur Sorge! Vor allem die Klimakrise und die Umweltverschmutzung bedrohen unsere Süßwasservorräte. Das Motto des diesjährigen Weltwassertages ‚Accelerating Change‘, was so viel bedeutet wie ‚den Wandel beschleunigen‘, ist demnach eine auf der Hand liegende Forderung, schneller und intensiver die auf der Welt bestehenden Wasser- und Sanitärkrisen zu lösen.

Mecklenburg-Vorpommern begegnet den Folgen des Klimawandels und dem Schutz des Wassers mit einer umfassenden Landeswasserstrategie. Sie soll u.a. erreichen, dass das Grundwasser und die Gewässer im Land vor Stoffeinträgen geschützt werden, überall bezahlbares Trinkwasser in guter Qualität und ausreichender Menge zur Verfügung steht und Schäden durch Hochwasser und Sturmfluten weitestgehend vermieden werden. Wir sind das wasserreichste Bundesland Deutschlands und mit über 30 Millionen Übernachtungen jährlich beliebtestes Urlaubsziel der Deutschen. Darauf sind wir stolz und gleichwohl geht damit eine große Verantwortung einher.

Darüber hinaus hat mein Ressorts das „Konzept zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer und in das Grundwasser“ nun zum zweiten Mal fortgeschrieben. Es stellt eine Untersetzung und Konkretisierung der in den WRRL-Maßnahmenprogrammen veranschlagten Maßnahmen dar.

Die nachhaltige Nutzung des Wassers, der Schutz von Menge und Beschaffenheit unserer Wasservorräte, die Abwendung von größeren menschengemachten Klimaveränderungen und die Anpassung an den bereits eingetretenen Klimawandel gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben dieser Zeit.  In vielen Bereichen meines Hauses wird an an diesen Themen direkt oder flankierend gearbeitet, zum Beispiel im Moorklimaschutz, der Altlastensanierung oder der Gestaltung einer wassersensiblen Landwirtschaft.“

Michaela Link, Geschäftsführerin der Nordwasser GmbH und Vorsitzende des Arbeitskreises Wasser/Abwasser/Klärschlamm in der VKU Landesgruppe Nord: „Die Auswirkungen des Klimawandels und der gesetzlichen Vorgaben stellen unsere Branche vor hohe Herausforderungen in der Planung und Durchführung der enormen Investitionen. Dies wird in einem angespannten Beschaffungsmarkt und aufgrund der begrenzten Finanzen ein Kraftakt für alle Akteure."

In der Landesgruppe Nord sind 105 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in der Landesgruppe Nord leisten jährlich Investitionen in Höhe von über einer Milliarde Euro, erwirtschaften einen Umsatz von fast 6 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für über 18.000 Beschäftigte.