Weltwassertag 2020 im Kontext des Coronavirus - Die Toilette ist kein Mülleimer
20.03.20

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Wiesbaden, 20. März 2020. Der Umgang mit dem Corona-Virus und den sich dynamisch ändernden Lagen ist auch für die kommunalen Unternehmen als Eckpfeiler der Daseinsvorsorge und Betreiber kritischer Infrastrukturen eine Herausforderung. Ziel ist es, die Menschen auch im Krisenfall sicher mit Strom, Gas, Wärme, Wasser und schnellem Internet zu versorgen und ihren Abfall und das Abwasser sicher zu entsorgen. Gegenwärtig ist die Versorgung und Entsorgung nicht gefährdet.

Die Corona-Pandemie zeigt, welche Bedeutung die Daseinsvorsorge für unsere Gesellschaft hat: Immer und überall werden Menschen mit grundlegenden, lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen versorgt. Diese Leistungen der Daseinsvorsorge nutzen wir alltäglich. Sie sind elementar für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Daseinsvorsorge ist als Begriff vielleicht bei vielen in Vergessenheit geraten und klingt geradezu verstaubt. Die Lage zeigt aber, wie wichtig sie ist: Es geht darum, in der Krise für die Menschen da zu sein und für sie zu sorgen. Aber auch die Verbraucher können der kommunalen Wasserwirtschaft helfen, indem sie ein paar einfache Hinweise beachten.

Ralf Schodlok, Vorsitzender Landesgruppe Hessen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): „Durch die Ausbreitung des Coronavirus wird jetzt besonders deutlich, welche Bedeutung funktionierende Infrastrukturen der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft für das gesellschaftliche Leben haben. Anlässlich des Weltwassertags appellieren wir an die Mitbürgerinnen und Mitbürger, einen einfach umzusetzenden Beitrag zu leisten, um die Abwasserinfrastruktur funktionsfähig zu halten:

Bitte werfen Sie Taschentücher, Küchenpapier und vor allem Feuchttücher sowie Desinfektionstücher nach Gebrauch nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll. Geben Sie derzeit Abfälle am besten in eine Plastiktüte und knoten sie diese möglichst zu, bevor Sie die Tüte in die Restmülltonne werfen. Denn weder Taschentücher, noch Küchenpapier noch feuchtes Toilettenpapier gehört in die Toilette. Warum? Alle diese Tücher, insbesondere die Feuchttücher und Desinfektionstücher weisen eine hohe Reißfestigkeit auf, weshalb sie sich im Wasser nicht zersetzen. Dies führt zu techni-schen Problemen in den Abwasseranlagen, es entstehen sogenannte Verzopfungen. Im schlimmsten Fall legen solche Verzopfungen einzelne Pumpen und sogar ganze Pumpwerke lahm. Das Entfernen dieser Verzopfungen muss dann mit erheblichem technischem und vor allem personellem Aufwand manuell erfolgen und erhöht das Gesundheitsrisiko der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abwasserentsorger zusätzlich.“ Schodlok: „Helfen Sie bitte mit, zusätzliche Gesundheitsrisiken zu verringern, indem zusätzliche Reinigungseinsätze wegen verstopfter Pumpen vermieden werden.“

Graphik „Warum sind Feuchttücher ein Problem für die Abwasserentsorgung und Verbraucher“ zum Download:

https://www.vku.de/fileadmin/user_upload/Verbandsseite/Presse/Grafiken_und_Statistiken/Wasser_Abwasser/VKU_Infografik_Feuchttuecher_20.3.Final.jpg

 

In Hessen sind 153 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Hessen leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 800 Millionen Euro, erwirtschaften einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für fast 23.000 Beschäftigte.