Im Zuge der Mitgliederversammlung der VKU-Landesgruppe Bayern am 6. November wurde Frau Silvia Dollinger, Geschäftsführerin der Stadtwerke Eichstätt GmbH als stellvertretende Vorsitzende neugewählt. Nach ihren Abschlüssen in Produktmanagement und Ernährungsökonomie war sie über 16 Jahre im Bereich der Energiewirtschaft und Beratung tätig, bevor sie 2023 die Geschäftsführung der Stadtwerke Eichstätt Versorgungs-GmbH und die Werkleitung des Eigenbetriebes der Stadtwerke übernahm.
Hier stellt sich unsere neue stellvertretende Vorsitzende der VKU-Landesgruppe Bayern vor:
Seit Anfang November 2024 sind Sie stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern. Welche Prioritäten und Ziele setzen Sie sich für Ihre Arbeit in der Landesgruppe mit dem Vorstand?
"Insbesondere ist es mir ein großes Anliegen, für die Themen der Mitgliedsunternehmen der VKU Landesgruppe Bayern einzutreten und diese zu platzieren – auf politischer, kommunaler aber auch wirtschaftlicher Ebene. Als Geschäftsführerin der Stadtwerke Eichstätt-Versorgungs-GmbH vertrete ich ein eher kleineres Unternehmen. Die Themen betreffen uns aber alle gleichermaßen und in der Tat haben wir davon aktuell und auf absehbare Zeit mehr als genug. Wir werden allein aufgrund der Dringlichkeit und der Vielzahl der Themen nicht immer alles mit der gleichen Priorität behandeln können – das wird im eigenen Unternehmen genauso wie in der Arbeit in der Landesgruppe sein. Hier jedoch eine abgestimmte Priorisierung als Vertreterin und Sprachrohr aller Mitgliedsunternehmen zu haben, ist für mich ein Selbstverständnis."
Vorrangig sind Sie Geschäftsführerin der Stadtwerke Eichstätt. Welche Sparten sind bei Ihnen vertreten und wo liegen aktuell Ihre dringlichsten Themen?
"Da wir als 100% kommunales Unternehmen aufgestellt sind, liegt bei uns auch der klassische Blumenstrauß an Aufgaben. Neben dem Vertrieb und den Netzen für die Sparten Strom, Gas und Wärme haben wir auch den ÖPNV, eine Tiefgarage und unser INSELBAD bei uns. Im Eigenbetrieb der Stadtwerke Eichstätt verantworte ich zudem die Wassergewinnung und -verteilung als auch die gesamte Abwasserbewirtschaftung inklusive unserer Zentral-Kläranlage. Dringliche Themen haben wir aktuell in jeder Sparte – von großen Themen wie bspw. der Bau eines 3. Nahwärme-Heizwerks zur Belieferung der historischen Eichstätter Innenstadt mit CO2-freier Wärme oder die Neubescheidung der gehobenen Entnahmeerlaubnis für unsere Brunnen treiben uns natürlich viele kleinere operative Themen um. Die Schlagzahl ist massiv gestiegen!"
Frauen in der Kommunalwirtschaft in Führungspositionen trifft man nach wie vor eher selten. Wie können wir das ändern? Und woher ziehen Sie Ihre Energie und Kraft für die Aufgaben in dieser herausfordernden Zeit?
"Als Frau in einer Führungsposition und das auch noch in der Energiewirtschaft gehöre ich leider auch heute noch zu den eher selteneren Gewächsen. Ich habe mich auch in der Vergangenheit schon immer für Frauen in der Energie- und Kommunalwirtschaft eingesetzt, z.B. durch das Angebot der passenden Netzwerk-Plattformen. Unser Geschäft ist nun mal auch immer sehr technisch – dafür viele Frauen zu begeistern passiert nun mal nicht einfach so. Ergänzend ist hier sicher auch – aber das ist meines Erachtens kein reines Thema der Kommunalwirtschaft, sondern generell ein Thema von Führungspositionen – die Vereinbarkeit von Beruf und Familie relevant. Ich würde heute sicher nicht dort stehen, wo ich gerade bin, wenn ich nicht zu jeder Zeit die absolute Rückdeckung aus der Familie gehabt hätte."
Anmerkung der Redaktion: Informationen zum Frauennetzwerk der ZfK finden Sie hier.