Im letzten Newsletter hatten wir Sie über unsere Mitarbeit im Bayerischen Wasserstoffbündnis informiert und wichtige Positionen zu Wasserstoff aus kommunaler Sicht skizziert. Diese hatten wir in das Positionspapier des Bündnisses eingebracht.
Das Bündnis hatte für Ende Mai die Präsentation des Positionspapiers in Anwesenheit von Staatsminister Aiwanger geplant und zur Ausstellung relevanter Projekte eingeladen. Nach einigem politischen Hin- und Her, wurde aus diesem Termin die Präsentation der bayerischen Wasserstoffstrategie des StMWi durch den Staatsminister, neben der die Vorstände des Bündnisses, Frau Prof. Grimm und Herr Prof. Wasserscheidt das eigene Positionspapier bekannt gaben.
Beide Papiere sind stark auf den Anlagenbau, auf Mobilität und generell den Export von Technologien sowie den Import von Wasserstoff von anderen Kontinenten ausgerichtet. Dennoch ist es uns gelungen, Ankerpunkte für kommunale Wasserstofflösungen zu setzen. Diese auszubauen ist nun Ziel in der Arbeit mit dem Wasserstoffbündnis in einer RoadMap, die die Wasserstoffstrategie vorsieht.
Die Bayerische Wasserstoffstrategie beziffert den Wasserstoffbedarf auf eine Größenordnung von 60 bis 100 TWh, wobei hierzu eine Elektrolyseleistung von 21 bis 36 GW notwendig sei. Der Schwerpunkt der Wasserstofferzeugung legt die Strategie hierbei in den windreichen Norden und in anderen Regionen der Welt. Als Beispiele möglicher Herkunftsländer des benötigten Wasserstoffs nennt sie Island, Norwegen, Schottland, mit denen Energiepartnerschaften angestrebt werden sollen. Als Hindernisse für eine großskalige und somit wirtschaftliche Produktion von Wasserstoff hierzulande werden geringe regenerative Ressourcen gesehen und Steuern, Abgaben und Umlagen sowie entsprechend hohe Strompreise bei zu geringeren Flächen und Volllaststunden aufgeführt. Der Freistaat Bayern soll sich stattdessen vor allem auf entsprechendes Know-how und High-Tech-Produkte (z.B. Elektrolyseure, Brennstoffzellen) mit dem Ziel der Technologieführerschaft fokussieren. Mit Letzterem werden insbesondere der Anlagen- und Maschinenbau sowie die Automobil- und Zulieferindustrie angesprochen. Darüber hinaus sieht die Strategie die Errichtung von rund 100 Wasserstofftankstellen bis zum Jahr 2023 vor, die durch eine entsprechende Förderrichtlinie unterstützt werden soll. Als Anwendungsfelder für den Wasserstoff sieht die Strategie vorrangig die Industrie (Stahl, Chemie) sowie den Verkehrssektor (Schiffe, Züge, LKW, Busse), während der Einsatz von Wasserstoff für eine Rückverstromung oder die Bereitstellung von Wärme im Gebäudesektor nicht angestrebt werden.
Wir begleiten auch weiterhin für Sie die Entwicklungen in diesem Bereich, indem wir uns als Mitglied des Wasserstoffbündnisses Bayern aufbauend auf der vorlegten Wasserstoffstrategie an der Ausarbeitung einer Roadmap Wasserstoff für die Zeit bis zum Jahr 2025 beteiligen. In einem ersten Web-Meeting des Bündnisses konnten wir nun nochmals die Chancen regionaler Projekte unterlegen. Aus Wissenschaft und Forschungsinstituten, wie auch einzelnen KMU kamen hierzu positive Reaktionen. Von Interesse sind für uns dabei Ihre Aktivitäten oder auch Pläne. Wir freuen uns über Ihre Hinweise und ein Gespräch mit Ihnen. Kommen Sie bitte auf Herrn Braun oder Herrn Maluska zu.