Wasserstoff in kommunaler Wertschöpfung - Veranstaltung mit Landesgruppe Thüringen

04.12.19

Wasserstoff wird in Teilen der Politik derzeit stark diskutiert und befördert. Technikanbieter und Wissenschaft stärken ihre Angebote. Als Energieträgerersatz im Verkehrs- und Energiebereich liegt dabei der Fokus wesentlich auf Exportprodukten und internationalen Handelsströmen. Bei dieser Veranstaltung stand die Frage im Mittelpunkt, auf welche Weise Wasserstoff zur kommunalen Wertschöpfung beitragen kann:

Herr Altmann von der LBST GmbH stellte in seinem Vortrag eine für die EU erstellte Studie vor, in der die Rolle der Gasnetze in einer Welt kohlenstoffarmer Gase untersucht wurde. Sie können einen wesentlichen Faktor bei der Kohlenstoffdioxidreduzierung der europäischen Wirtschaft spielen.

Herr Viets von den Stadtwerken Augsburg verdeutlichte anhand eines bereits realisierten, gemeinsamen Projektes mit der Immobilienwirtschaft zur dezentralen Energieversorgung die Chancen von synthetischen Gasen in Bestandsgebäuden. Hier wird überschüssiger PV-Strom vom Dach mithilfe von Elektrolyse in Wasserstoff und anschließender Beisetzung von Kohlendioxid in synthetisches Erdgas umgewandelt. Bei Bedarf wird mithilfe eines BHKWs und Brennwert-Thermen Strom und Wärme für die Mieter erzeugt.

Dagegen stand bei Bernd Hubner von den Wasserwerken Sonneberg in Thüringen der in der Elektrolyse gewonnene Sauerstoff im Fokus. Er zeigte in seinem Vortrag die Möglichkeit diesen in der angrenzenden Kläranlage einzusetzen. Wasserstoff ist hier Nebenprodukt.

Auf Ebene der kommunalen Unternehmen gibt es verschiedene Ansätze, sich mit dem Thema Wasserstoff zu befassen, die perspektivisch zur Wertschöpfung direkt vor Ort beitragen können. Deutlich wurde, dass es notwendig ist, nicht nur die Anwendung in einem spezifischen Sektor zu berücksichtigen, sondern sich darüber hinaus Gedanken zu machen. Wer kann in unmittelbarer Umgebung in die Erzeugung oder den Verbrauch von Wasserstoff und die mit der Elektrolyse entstehenden Chancen der Sauerstoff- und Wärmenutzung, von Flexibilitäten im Stromnetz oder zukünftig stofflichen Einsätzen eingebunden werden? Welche vorhandenen Strukturen können hierfür genutzt werden?

Abschließend besuchten die Teilnehmer unter Führung von Norbert Zösch die Power-to-Gas-Anlage sowie das Wasserstoff-BHKW des Stadtwerks Haßfurt. Die positive Resonanz durch die sehr gut besuchte Veranstaltung als auch das positive Feedback im Nachhinein bestärken uns darin, das Thema Wasserstoff für Sie weiter im Blick zu behalten und mit Ihnen zu diskutieren.