Städtetreffen Unterflurcontainer
Aktueller Austausch zu Unterflursystemen

Am 07.03.2023 fand das Sechste Städtetreffen zum Thema Unterflurcontainer in Hannover statt. Etwa 65 Vertreterinnen und Vertreter von kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmen nahmen teil. Die Themen umfassten Neubauprojekte sowie Sanierungsprojekte von Wohnanlagen mit Einbau von Unterflurcontainern, die Wartung und Reinigung von Unterflurcontainern, die Geeignetheit von Unterflurcontainern für die Erfassung von Bioabfall sowie Füllstandsmesssysteme.

06.04.23


Zunächst wurde in den Vorträgen deutlich, dass sich die Technik der Unterflurbehälter in Deutschland weiter ausbreitet. Dieser Trend wird insbesondere durch das knappe städtische Bauland befördert. Projektträger begrüßen es zunehmend, dass große Volumina an Abfällen im Untergrund gesammelt werden können und so oberirdisch Platz für andere Nutzungen zur Verfügung steht. Des Weiteren spielt der ästhetische Aspekt des Erscheinungsbilds einer Wohnsiedlung eine wichtige Rolle.
Häufig werden Neubaugebiete mit Unterflurstandplätzen ausgestattet, aber auch die Nachrüstung in bestehenden Siedlungen mit Unterflursystemen wird praktiziert.
Hier wurde hervorgehoben, dass Unterflurbehälterstandplätze in Neubaugebieten bereits im Rahmen der Bauleitplanung berücksichtigt werden müssen, damit der entsprechende Bereich frei von Kabeln und Leitungen gehalten werden kann.
Bei der Wahl des Standplatzes muss wesentlich auch auf den Komfort der Bewohnerinnen und der Bewohner Rücksicht genommen werden. Hier wird im Allgemeinen eine maximale Entfernung von 100 Metern ab Haustür bis zum Unterflurstandplatz als Maßstab zugrunde gelegt.
Ein wichtiger Punkt in der Veranstaltung war das Thema der Wartung und Reinigung der Behältnisse. Einige Unternehmen führen die Wartung und die Reinigung selbst durch, andere haben diese Leistungen fremdvergeben, wobei Wartung und Reinigung nicht immer gemeinsam durchgeführt bzw. diese Leistungen gemeinsam vergeben werden. Derzeit gebe es nach Aussagen der Teilnehmer nur ein eng begrenztes Angebot an Reinigungsdienstleistern mit entsprechenden Reinigungsfahrzeugen. Ein Unternehmen berichtete, dass es über einen Wartungscontainer mit Abrollfunktion verfüge, mit dem alle Wartungsarbeiten vor Ort durchgeführt werden können. Hinzu komme ein Waschgerät (mit Abrollfunktion), welches die Unterflurbehälter von innen und außen reinigen könne. Auch Oberflurbehälter können mittels Bürsten, ähnlich wie in einer Waschanlage, von außen gereinigt werden. Die Säulenreinigung sei ein zusätzlicher Service des Unternehmens, wofür ein eigenes Fahrzeug eingesetzt werde.

Weitere Einzelthemen zum Umgang mit Unterflurcontainerstandplätzen betrafen den Einsatz von Füllstandsmessern, die Nutzung von Pressen und die Eignung von Unterflurcontainern für die Bioabfallfraktion.
Der Einsatz von Füllstandssensoren mit Ultraschall wird derzeit vielfach erprobt. Beim Einsatz im stark verdichteten großstädtischen Bereich mit gleichmäßigem Anfall von Abfall wurde vertreten, dass der Füllstandssensor keinen großen langfristigen Zusatznutzen erwiesen habe. Jedoch sei der Einsatz von Füllstandssensoren unmittelbar nach Eröffnung eines Unterflurstandorts nützlich, um die Gleichmäßigkeit der Befüllung messen zu können.
Die Nutzung von Pressen in Unterflursystemen befindet sich derzeit im Erprobungsstadium, sodass hierzu noch keine längerfristigen Erfahrungen mitgeteilt werden konnten.
Im Falle der Nutzung von Unterflurcontainer für die Bioabfallfraktion wurde vorgetragen, dass keine größeren Probleme mit der Dichte der Container bestehen, auch das Problem des Geruchs sei durch die Reinigung und die Verwendung von Deopads relativ gut in den Griff zu bekommen. Aktuell wurden Probleme mit der Qualität des gesammelten Materials berichtet, da teilweise ein zu hoher Störstoffanteil im Biogut enthalten ist. Hier muss beobachtet werden, wie sich die Qualität des Sammelguts im Unterflurbehälter zu der Qualität bei Erfassung in großen Umleerbehältern bei gleichem Umfeld verhält. Ggf. muss hier auch verstärkt die Mieter- und Abfallberatung ansetzen und hohen Fehlwurfquoten entgegen wirken.

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