Energiewirtschaft in Thüringen begrüßt die Einrichtung einer eigenständigen Landesregulierungsbehörde vor Ort
05.12.17

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Erfurt, 27.10.2017. Die Landesregierung hat beschlossen, die Regulierung der Strom- und Gasnetze der mittleren und kleinen Energieversorgungsunternehmen (EVU), für die der Freistaat ohnehin zuständig ist, ab dem 1. Januar 2019 in die eigene Verantwortung zu nehmen. Die Landesgruppe
Thüringen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) unterstützt dieses Vorhaben, das eine effiziente, nachhaltige und den regionalen Bedingungen angepasste Weiterentwicklung der Netzinfrastruktur umsetzen kann.

Bisher werden die mittleren und kleinen Thüringer EVU anders als in den meisten anderen Bundesländern im Rahmen einer Organleihe durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) in Bonn reguliert. Zukünftig soll diese Aufgabe eine eigenständige Landesregulierungskammer des Freistaates Thüringen in Erfurt übernehmen. Die Landesgruppe Thüringen des VKU begrüßt diese
Entscheidung der Landesregierung zur Beendigung der Organleihe. Die Entscheidung ist ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung der Energiewende in Thüringen. Dem Land stehen damit zukünftig eigene Gestaltungsmöglichkeiten zur Entwicklung der regionalen Infrastruktur zu Verfügung.

Die VKU-Landesgruppe Thüringen hatte sich sich seit Beginn der Netzregulierung intensiv für eine eigenständige Landesregulierungsbehörde eingesetzt. „Die positiven Erfahrungen in den Bundesländern mit einer eigenständigen Landesregulierungsbehörde und die Probleme der Thüringer
EVUs mit der Regulierungspraxis der BNetzA haben unsere Position dabei immer unterstützt“, führt Dr. Reinhard Koch, Vorsitzender der VKU Landesgruppe Thüringen und Geschäftsführer der Stadtwerke Suhl/ Zella-Mehlis aus.

Koch: „Unternehmen wie Landesbehörden profitieren von kurzen Wegen und einer regional verantwortungsbewussten Entscheidungskompetenz in den wichtigen Regulierungsfragen. Ab dem kommenden Jahr können Umsetzungsfragen viel schneller zwischen den Beteiligten vor Ort geklärt
werden. Daraus können sich volkswirtschaftliche Vorteile für das Land ergeben. Eine effiziente Netzinfrastruktur und deren nachhaltiger Ausbau sind Schlüsselaufgaben für die Energiewende in unserem Bundesland. Die Strom- und Gasversorgung wird dezentraler, deshalb ist es nur folgerichtig, dass die Verantwortung für Management und Regulierung ebenfalls durch dezentrale Strukturen vor Ort erfolgen. Der Schritt der Landesregierung ist ein starkes Signal für die Umsetzung der Energiewende in Thüringen.“

Die zur Zeit 57 Mitgliedsunternehmen der VKU-Landesgruppe Thüringen leisten einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung der regionalen Infrastruktur im Freistaat.
Dies zeigt aktuell auch die gemeinsame Initiative der Unternehmen zum Aufbau einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität. Damit unterstützen die kommunalen Unternehmen die Landespolitik bei der Umsetzung der Energiewende in Thüringen und
gestalten darüber hinaus alle weiteren Aufgaben der kommunalen Daseinsfürsorge.