Wasserstoff in NRW

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Wasserstoff als tragende Säule der Wärmewende

Industrie, Verkehr, Strom oder doch der Wärmemarkt – wohin soll der grüne Wasserstoff bis 2030 prioritär fließen? Die Ideen hierzu liegen zum Teil sehr weit auseinander. So scheint derzeit die Meinung vorzuherrschen, dass Wasserstoff zumindest bis 2030 vorrangig in der Grundstoffindustrie und im Schwerlastverkehr zum Einsatz kommen soll. Diese Auffassung vernachlässigt, dass gerade auch der Wärmesektor der Wasserstoffwirtschaft erhebliche Impulse geben und den angestrebten Markthochlauf durch eine gesicherte Abnahme beschleunigen kann. Die NRW-Landesgruppen der Verbände VKU, BDEW und DVGW setzen sich insofern verbändeübergreifend dafür ein, dass die Wasserstoff-Roadmap NRW in diesem Sinne weiterentwickelt wird. Hierzu haben die Landesgruppen das gemeinsame Positionspapier „Wasserstoff als tragende Säule der Wärmewende“ (Veröffentlichung 18.01.2022) erarbeitet.

Zur Erfüllung der nationalen Klimaziele kommt der Erzeugung von Wärme im Gebäudesektor eine tragende Rolle zu. Die energiebedingten CO2-Emissionen des Wärmemarktes betragen rund 40 Prozent der gesamten CO2-Emissionen. An dieser Stelle ist es wichtig zu unterstreichen, dass der Wärmesektor (Gebäude- und Industriebereich) mehr als die Hälfte des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs ausmacht und die Wärmebereitstellung nach wie vor stark fossil geprägt ist. Als Lösungsoption bietet sich daher der Einsatz von Wasserstoff im Wärmemarkt aufgrund des hohen Treibhausgasminderungspotentials an. Diese Option wird allerdings bisher weder in der nationalen Wasserstoffstrategie noch in der europäischen Wasserstoffstrategie ausreichend adressiert.

Auf Landesebene sollte diese Lücke im Rahmen der Wasserstoff-Roadmap NRW bzw. durch weitere Maßnahmen in diesem Bereich geschlossen werden.
In unserem Positionspapier fordern wir die Landesregierung NRW daher dazu auf, sich für folgende Maßnahmen einzusetzen:

Festlegung einer sektorübergreifenden Definition von erneuerbarem Wasserstoff

 

 

Einführung eines einheitlichen Regulierungsrahmens durch einen erweiterten Gasbegriff im EnWG

 

Beschleunigung des Ausbaus von erneuerbaren Energien

 

Nutzen von blauem Wasserstoff für den Übergang

 

Regulatorische Anerkennung von H2-Readiness

 

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