Fachkräftesicherung und Nachwuchsförderung in NRW

© Alexander Limbach/stock.adobe.com

 

Geeignetes und qualifiziertes Personal ist unabdingbar für die Kommunalwirtschaft und die verlässliche Sicherstellung der Aufgaben der Daseinsvorsorge. Diese Tatsache trifft übergreifend auf sämtliche Sparten des VKU zu, sowohl in der Energieversorgung als auch in der Wasserver- und Abwasserentsorgung, der Abfallwirtschaft sowie im Bereich Telekommunikation und ÖPNV. Wie man insbesondere Fachkräfte in der Wasserwirtschaft binden und neuen Nachwuchs rekrutieren kann, diskutiert die VKU-Landesgruppe NRW derzeit mit den wasserwirtschaftlichen Fachverbänden und dem Umweltministerium.

Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium (MULNV) in Person von Frau Ministerin Heinen-Esser und weiteren Akteuren der Wasserwirtschaft unterzeichnete die VKU-Landesgruppe NRW im Jahr 2019 eine Absichtserklärung (LoI) zur Fachkräftesicherung und Nachwuchsförderung in der Wasserwirtschaft. Ein offizieller Förderantrag der wasserwirtschaftlichen Verbände zur Erstellung eines gemeinsamen Internetauftritts wurde nach Unterzeichnung der Absichtserklärung mit dem Verweis auf die knappen Finanzmittel des MULNV jedoch abgelehnt. Die VKU-Landesgruppe NRW intensivierte nach Ablehnung des Förderantrags durch die Gründung eines verbändeübergreifenden Arbeitskreises gemeinsam mit BDEW NRW und DVGW NRW die eigenen Aktivitäten im Bereich Fachkräftesicherung/Nachwuchsförderung.

Zwischenzeitlich hat Frau Ministerin Heinen-Esser Anfang 2022 in einer Kölner Zeitung gesagt, mit der Wasserwirtschaft seit Unterzeichnung der Absichtserklärung im Jahr 2019 zu Themen der Fachkräftesicherung/Nachwuchsförderung im Austausch zu stehen, was allerdings kaum der Fall war. Um das zu ändern, haben die wasserwirtschaftlichen Verbände am 24.02.2022 ein Schreiben an die Ministerin versandt, um auf die branchenspezifischen Herausforderungen im Bereich Personal hinzuweisen. Das verbändeübergreifende Schreiben wurde von agw, BDEW NRW, BWK, DVGW NRW, DWA NRW und VKU NRW unterzeichnet. Ziel des Schreibens ist es, den Dialog mit dem MULNV wiederaufzunehmen und gemeinsame Maßnahmen und Projekte zu diskutieren.

Möglich ist eine unterschiedliche Vorgehensweise, die die Bekanntheit und das Image der Branche Wasserwirtschaft in unterschiedlicher Weise verbessern könnte. Es sollen nicht die bestehenden Angebote der Verbände erodiert, sondern um ergänzende und verbändeübergreifende Aspekte ergänzt werden. Ein Webauftritt könnte die einzelnen Angebote der Verbände zusammenführen und als zentrale Anlaufstelle dienen. Social Media oder Radio könnten um den Einsatz von Influencern im Rahmen einer von den wasserwirtschaftlichen Verbänden erarbeiteten Kampagne ergänzt werden. Aber auch die Entwicklung von Angeboten/Leitfäden für Schul- oder Messebesuche kann ein wichtiger Ansatzpunkt sein, um mit den Fachkräften von morgen in Kontakt zu treten.